Es ist nicht lange her, da galten Videospielverfilmungen als Kassengift. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Nachdem vergangenes Jahr "Pokémon Detective Pikachu" erfolgreich gelaufen ist, toppt dies jetzt noch "Sonic the Hedgehog" mit der besten Videospielfilmpremiere aller Zeiten. Hauptsächlich dem neuen Spitzenreiter ist es zu verdanken, dass die Top Twelve mit insgesamt 144 Millionen Dollar ordentlich abschnitten und wesentlich besser als am Vorjahreswochenende. Damals kamen nur mäßige 109 Millionen Dollar zusammen, als "Alita: Battle Angel" mit Rosa Salazar und 37 Millionen Dollar debutierte.
Gold
Bei 54 Millionen Dollar lag der Debutrekord einer Videospielverfilmung, aufgestellt im letzten Jahr von "Pokémon Detective Pikachu". Der ist nun schon wieder Geschichte: "Sonic the Hedgehog" feierte mit 58 Millionen Dollar eine sehr gute Premiere in 4167 Kinos. Der Abenteuerfilm mit James Marsden trotzt den nur gemischten Kritiken und besitzt jetzt gute Chancen, für Paramount Pictures eine Reihe zu begründen. 85 Millionen Dollar hat die Adaption der 1992 von SEGA veröffentlichten Figur gekostet. Aus dem Ausland kamen am Wochenende 50 Millionen Dollar für ein aktuell weltweites Einspiel von 125 Millionen Dollar zusammen.
Silber
"Birds of Prey" fällt nach seinem soliden Start um gemäßigte minus 48 Prozent Umsatzrückgang im Wochenvergleich vom Kinokassenthron. 17 Millionen Dollar gaben die Zuschauer am zweiten Wochenende für den Fantasy-Film aus. Die Warner Brothers-Produktion lief in unverändert 4236 Filmtheatern und bleibt damit der meistgezeigte Streifen Nordamerikas. Das 85 Millionen Dollar teure Margot Robbie-Werk hat nach zehn Tagen 59 Millionen Dollar umgesetzt. Aus dem Ausland kommen 83 Millionen Dollar dazu, was ein weltweites Einspiel von 142 Millionen ergibt.
Bronze
Ganz knapp, um nur 200 000 Dollar, hat "Fantasy Island" vor dem Mitstarter "The Photograph" die Nase vorne und gelangt zur Premiere auf das Treppchen. Die Columbia Pictures-Produktion aus dem Hause Blumhouse hat das Konzept der TV-Serie aus den Siebzigern mit einem Horror-Spin versehen - und die Kritiker vergrault. Immerhin aber kamen mäßige 12,3 Millionen Dollar für den Horrorfilm mit Lucy Hale zusammen. Der nur 7 Millionen Dollar teure Streifen startete in 2784 Spielorten.
Die Neuen
Der einzige der vier Debutanten, der auf die Liebespaare des Valentinstags abzielte, kam mit 12,1 Millionen Dollar auf den vierten Rang. "The Photograph" hat gute Kritiken erhalten und lief in 2516 Spielstätten mäßig an. Das Drama mit Issa Rae hat Universal Pictures 16 Millionen Dollar gekostet.
"Downhill" ist der passende Titel für das Drama mit Will Ferrell, mit dem Fox Searchlight Pictures den schwedischen "Force Majeure" von 2014 neu verfilmt haben. Die Kritiken sind nur gemischt, die Zuschauerreaktionen extrem ablehnend, und der zehnte Platz reicht gerade mal so eben für die Top Ten. Dass das Remake eine Einwochenfliege bleiben wird, ist bei schwachen 4,6 Millionen Dollar in 2301 Lichtspielhäusern ausgemacht.
Auf den Plätzen
Fünfter ist "Bad Boys for Life" (5. Woche / bisher insgesamt 181 Millionen Dollar); Sechster ist "1917" (8. Woche / 144 Mio.); Siebter ist der südkoreanische Oscar-Sieger "Parasite" (19. Woche / 43 Mio.); Achter ist "Jumanji: The Next Level" (10. Woche / 305 Mio.) und schließlich Neunter ist "Dolittle" (5. Woche / 70 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Bei denen, die kamen, kam "The Gentleman" hervorragend an - der Kriminalfilm ist Regisseur Guy Ritchie's bester Film seit "Snatch" im Jahr 2000. Doch es waren einfach zu wenige. Und so muss Matthew McConaughey den nächsten Flop hinnehmen. Die 22 Millionen Dollar teure STX Entertainment-Produktion erreicht in vier Wochen nur 31 Millionen Dollar.
Der nächste Horrorfilm, der kam und schnell wieder ging. "Gretel & Hansel" hat den Vorzug, dass er Orion Pictures nur 5 Millionen Dollar gekostet hat. Aber bloß 14 Millionen Dollar in drei Wochen sind für den Sophia Lillis-Film dennoch zu wenig.
Einen Oscar von sechs möglichen konnte "Little Women" für Kostümbildnerin Jacqueline Durran verbuchen. An den Kinokassen lief das Drama mit Saoirse Ronan, das Columbia Pictures 40 Millionen Dollar wert war, mit 106 Millionen Dollar in acht Wochen erfolgreich. Im Ausland sind es mit 86 Millionen Dollar nicht ganz so viel. Ein weltweites Einspiel von 192 Millionen Dollar kann sich sehen lassen.
Es hätte wohl jeder gewettet, dass "Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker" erfolgreicher als der von vielen Fans vor zwei Jahren geschmähte "Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi" laufen würde. Doch ein typischer Fall von "Denkste!". Zwar sind 513 Millionen Dollar in acht Wochen natürlich ein hervorragendes Ergebnis und machen den Science Fiction-Film zum dritterfolgreichsten des vergangenen Jahres hinter "Avengers: Endgame" und "The Lion King", zwei weiteren Walt Disney Pictures-Produktionen. Aber das Daily Ridley-Werk bleibt damit deutlich hinter den 620 Millionen Dollar des Vorgängers zurück, von den 936 Millionen Dollar von "Episode VII - The Force Awakens" ganz zu schweigen. "The Rise of Skywalker" konnte im Ausland Karten im Wert von 556 Millionen Dollar absetzen. Das weltweite Ergebnis liegt damit bei 1,0 Milliarde Dollar.
"Knives Out" ist einer der Überraschungserfolge des vergangenen Jahres. Der von Kritik und Publikum gefeierte Kriminalfilm mit Daniel Craig erreicht 161 Millionen Dollar in zwölf Wochen bei Kosten von 40 Millionen Dollar. Kein Wunder, dass Lionsgate Films einen weiteren Streifen Craig als Detektiv Benoit Blanc angekündigt haben.