Am Valentinstag-Wochenende kommen vier neue Produktionen in die nordamerikanischen Spielstätten, davon mit "The Photograph" nur eine Romanze. Das Geschehen dominieren wird statt dessen Familienunterhaltung mit einer Animationsfigur für die jungen Zuschauer und einem Jim Carrey in verrückter Tradition für das Elternpublikum.
Paramount Pictures veröffentlichen "Sonic the Hedgehog" in massiven 4167 Kinos - dennoch bleibt Tabellenführer "Birds of Prey" mit unverändert 4236 Lichtspielhäusern der meistgezeigte Film Kanadas und der USA. Die japanische Videospielfigur, die Sega 1991 auf den Markt brachte, wird hier von Ben Schwartz gesprochen und von James Marsden als Polizist vor dem von Carrey gemimten durchgeknallten Wissenschaftler beschützt.
Lange galten Videospieladaptionen als Misserfolgsrezept, bis vergangenes Jahr "Pokémon Detective Pikachu" mit einem Einspiel von 144 Millionen Dollar auf dem Heimatmarkt und 289 Millionen im Ausland den Trend brach. Und für "Sonic the Hedgehog" sieht es nicht schlecht aus. Zwar sind die Kritiken nur gemischt, aber die ersten Zuschauerreaktionen positiv und das Interesse in jedem Fall gegegeben, wie die guten 3 Millionen Dollar Umsatz aus den Vorpremieren gestern Abend demonstrieren. Regiedebutant Jeff Fowler standen 85 Millionen Dollar für den Abenteuerfilm zur Verfügung, und Analysten sehen ein Premierenergebnis von bis zu 40 Millionen Dollar voraus. Das würde locker zur Übernahme der Charts-Spitze reichen.
"Fantasy Island" brachte es von 1977 bis 1984 auf sieben Staffeln im US-Fernsehsender ABC. Ricardo Montalban begrüßte Gäste auf seiner Pazifikinsel, auf der jeder ihrer Wünsche erfüllt wurde, was allerdings nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen führte und eine moralische Botschaft mit sich brachte.
Jetzt bringen Columbia Pictures die Leinwandversion heraus, aber die Produktionsgesellschaft Blumhouse Pictures deutet mehr als an, dass "Fantasy Island" hier der Horror-Spin verabreicht worden ist. Die Wünsche der Gäste entwickeln also nicht nur ein unerwartetes, sondern auch ein gefährliches Eigenleben...
Michael Pena ist in die Schuhe von Montalban geschlüpft, und Regisseur und Drehbuchautor Jeff Wadlow, der zuletzt vor zwei Jahren für Blumhouse "Wahrheit oder Pflicht" inszeniert hat, hat den Horrorfilm - bereits den sechsten, der in diesem Jahr in die US-Filmtheater kommt - für 7 Millionen Dollar in Szene gesetzt. Da der Streifen den Kritikern nicht vorab gezeigt worden ist, scheinen Columbia von ihrem eigenen Werk nicht allzu viel zu halten, aber die Trailer sind gut gemacht und suggerieren spannende Unterhaltung. Branchenkenner sagen bis zu 15 Millionen Dollar in den 2784 Spielstätten voraus.
Den einzig echten Valentinsgruß erbieten Universal Pictures mit "The Photograph" in 2516 Kinos. Regisseurin und Drehbuchautorin Stella Meghie ("Du neben mir") erzählt für 16 Millionen Dollar eine doppelte Liebesromanze in der Gegenwart und in den Achtzigern. Issa Rae findet eine geheimnisvolle Photographie ihrer Mutter und heraus, dass diese von dem von LaKeith Stanfield gespielten Star-Journalisten aufgenommen wurde. Die Kritiken für das Drama sind gut, aber die dominant afro-amerikanische Besetzung dürfte die kommerzielle Reichweite begrenzen. Bis zu 13 Millionen Dollar werden vorausgesagt.
Viertes Rad am Wagen ist die Neuverfilmung des schwedischen Dramas "Force Majeure" aus dem Jahr 2014. Jetzt spielen Julia Louis-Dreyfus und Will Ferrell die Eltern in der Fox Searchlight-Produktion "Downhill". Bei gemischten Kritiken scheinen mehr als 3 Millionen Dollar für das Drama nicht drin. Das "Ganz weit hinten"-Regie- und Drehbuchduo Nat Faxon und Jim Rash hat das Ruben Östlund-Werk für den amerikanischen Markt adaptiert. Eine Budgetzahl liegt nicht vor.