Eine nach dem Ersten Weltkrieg um ihren gefallenen Mann trauernde Deutsche (Paula Beer) trifft einen geheimnisvollen Franzosen (Pierre Niney), der am Grab ihres Mannes Blumen ablegt.
1932 erschien das US-Drama "Broken Lullaby", mit dem der deutsche Regisseur Ernst Lubitsch mit einer pazifistischen Botschaft für Völkerverständigung warb. Es basierte auf dem französischen Theaterstück "L'homme que j'ai tué" von Maurice Rostand aus dem Jahr 1930.
Rund 85 Jahre später nahm sich der französische Regisseur und Drehbuchautor Francois Ozon der Geschichte einer in Deutschland nicht gern gesehenen Liebe zwischen einer Deutschen und dem französischen Erbfeind an und erforscht in seinem französischen Drama gedankenvoll und im Gegensatz zur Vorlage hauptsächlich aus der deutschen Perspektive die Gedanken und Beziehungen derjenigen, die "der große Krieg" übrig gelassen hatte.
Ozon drehte die umgerechnet 11 Millionen Dollar teure Produktion in Schwarzweiß und vor Ort in Quedlinburg, in Görlitz und Wernigerode sowie im französischen Eymoutiers im Département Haute-Vienne. Dabei ließ er Pierre Niney Französisch und die deutschen Darsteller Deutsch sprechen.
"Frantz" erhielt 2016 hervorragende Kritiken, konnte sein Budget mit einem weltweiten Umsatz von 6 Millionen Dollar indes nicht einspielen. Bei den Französischen Filmpreisen wurde die Produktion elfmal nominiert und konnte einen César für Kameramann Pascal Marti erhalten. Bei den Europäischen Filmpreisen waren Drehbuchautor Francois Ozon und Hauptdarstellerin Paula Beer nominiert.
Kritikerin Cathy Brennan schrieb in "One Room with a View": "Der Film lässt das Publikum ständig zwischen Hoffen und Bangen schwanken dank seiner Kombination aus bestechenden Darstellern, cleverer Handlungsführung und überwältigenden Bildern. Er ist ein Genuss anzuschauen vom Anfang bis zum Schluss."
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