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Claude Sautet gestorben

Meister der Charakterstudie

Der französische Filmregisseur Claude Sautet ist am 22. Juli im Alter von 76 Jahren in seiner Heimatstadt Paris an Krebs gestorben.

Der französische Filmregisseur Claude Sautet ist am 22. Juli im Alter von 76 Jahren in seiner Heimatstadt Paris an Krebs gestorben. Der Filmemacher, der mit seinem letzten Film "Nelly und Monsieur Arnaud" 1996 noch einen Triumph feiern konnte, als der Film den französischen Filmpreis César gewann, galt als Meister der Charakterstudie. Sautet wurde als Sohn eines Geschäftsmanns in einem Pariser Vorort geboren. Zunächst arbeitete er als Sozialarbeiter, dann als Musikkritiker, bis er zum französischen Fernsehen kam, für das er produzierte und schrieb. 1951 drehte er seinen ersten Kinofilm "Nous n´irons plus au bois", wobei es sich allerdings noch um einen Kurzfilm handelte. Als Drehbuchautor machte er sich in den kommenden Jahren einen Namen in der Filmbranche und führte 1955 erstmals bei einem Spielfilm, "Die tolle Residenz", Regie. Es sollte der erste von 14 Filmen in einem Zeitraum von 40 Jahren sein, wobei Claude auch noch Drehbücher für die Werke anderer Regisseure schrieb. Weltbekannt wurde Sautet mit seinem vierten Film "Die Dinge des Lebens" von 1969, der 1994 in den USA als "Begegnungen" neuverfilmt wurde. In diesem versucht ein Mann, nach einem Autounfall sein Leben neu zu ordnen. Ab hier wurden einsichtsvolle und sensible Charakterstudien von Angehörigen des französischen Bürgertums sein Markenzeichen, wobei der Filmemacher mit Stars wie Yves Montand, Romy Schneider, Emmanuelle Béart und Gérard Depardieu zusammen arbeitete. Seine Filme waren stets ruhig, beobachtend und ohne Effekthascherei inszeniert. 1980 wurde sein Drama "Eine einfache Geschichte" mit Romy Schneider für den "Oscar" als "Bester fremdsprachiger Film" nominiert. Für seinen vorletzten Film, das romantische Drama "Ein Herz im Winter", gewann Claude Sautet 1992 den César und bei den Filmfestspielen in Venedig den Silbernen Löwen.


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