"Das Fenster im Hof", Arte, 20:15 Uhr
Ein an den Rollstuhl gefesselter Photograph (James Stewart) beobachtet aus Langeweile seine Nachbarn und beginnt, einen davon für einen Mörder zu halten.
Dieser US-Kriminalfilm gehört unbestritten zu den besten Filmen des englischen Regisseurs Alfred Hitchcock ("Psycho") - und das sagt wirklich etwas aus. Von seiner Uraufführung bis zum heutigen Tage gibt es niemanden, der etwas Nachteiliges über dieses Meisterwerk zu sagen hätte, das mit 26 Millionen Dollar Umsatz der erfolgreichste Film des Jahres 1954 in den USA wurde. Hitchcock's Genie spiegelt sich in der Tatsache, einen Film, der im Grunde nicht viel mehr zeigt als einen im Rollstuhl in seinem Zimmer sitzenden Mann, der seine Blicke schweifen lässt, so spannend wirken zu lassen.
Drehbuchautor John Michael Hayes adaptierte die Kurzgeschichte "It Had to Be Murder" von Cornell Woolrich aus dem Jahr 1942, erweiterte sie um die Liebesgeschichte von James Stewart mit Grace Kelly und vertiefte sie um Themen wie Bindungsangst, Einsamkeit und Voyerismus. Die Wohnungen, in die Stewart über den Innenhof seiner Wohnung in Greenwich Village in New York City blicken kann, spiegeln die ganze Bandbreite von Beziehungen und Beziehungsstatus wider - vom liebestollen frischvermählten Paar über die einsame, unglückliche Dame bis zu dem sich ständig streitenden Ehepaar.
Der inhaltlichen Brillanz stand die technische nicht nach. Der komplette Hof mit allen Wohnungen ist eine gigantische Kulisse, die in den Studios von Paramount Pictures in Hollywood innerhalb von sechs Wochen errichtet wurde. Die Beleuchtung konnte verschiedene Tages- und Nachtzeiten simulieren und eine Drainage Wasser für Regenszenen versprühen. Die ausgeklügete Beleuchtung sorgte für eine enorme Hitze, so dass es vorteilhaft war, die Geschichte während einer Hitzewelle im Sommer spielen zu lassen. Es handelte sich um eine der größten Kulissen in der Geschichte des Studios, bestehend aus 31 Wohnungen, davon zwölf komplett möbliert. Die Kosten für den Film beliefen sich auf 1,1 Millionen Dollar.
"Rear Window" - so der Originaltitel - wurde für vier Oscars nominiert: Für Regisseur Alfred Hitchcock, Drehbuchautor John Michael Hayes, Kameramann Robert Burks und Tontechniker Loren L. Ryder, der die Geräuschkulisse einer Großstadt perfekt im Studio nachahmte. Bei den Britischen Filmpreisen war der Film nominiert. 1997 nahm die Library of Congess den Streifen ins US-National Film Registry als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer schwärmt: "Der Film hat nichts von seiner Faszination verloren. Wie viele Hitchcock-Werke ist er vielschichtig, funktioniert als schnörkelloser Krimi, aber auch als eine Studie über Voyeurismus und die moralischen Zwickmühlen, die dieses Hinterherschnüffeln nach sich ziehen kann. Der Streifen zeigt das Genie Alfred Hitchcocks im höchsten Maß. Eine einfache, aber sehr clevere Idee wird subtil und cineastisch umgesetzt. Hitchcock inszeniert mit sicherer Hand und zeigt nur die Perspektive aus dem Apartment der Hauptfigur. Wir entwickeln die gleiche Neugier wie sie, während Robert Burks' Kamera meisterhaft über den Hof schwenkt. "
"Warm Bodies", 22:05 Uhr
Nachdem ein etwas anderer Zombie (Nicolas Hoult) ein noch lebendiges Mädchen (Teresa Palmer) vor einem Angriff beschützt hat, beginnen die beiden eine Beziehung, die etwas in Gang bringt, das die gesamte leblose Zombie-Welt verwandeln könnte.
Schon wieder ein Zombie-Film? Ja, aber diese Zombies haben ein Herz. Und so verkündeten die Filmposter für die US-Komödie von 2013: "Kalter Körper, warmes Herz." Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Levine ("Long Shot") adaptierte den gleichnamigen Roman von Isaac Marion aus dem Jahr 2010 und ging ein großes Risiko ein: Freunde von Filmromanzen könnten durch die Zombies abgeschreckt werden, während Fans von Zombie-Filmen keine Lust auf "Liebesquark" haben könnten.
Letztlich überzeugte Levine durch Qualität bei diesem in Montreal für 35 Millionen Dollar gedrehten Streifen und verpasste dem abgelutschten Genre einen gutmütigen und gut gespielten Dreh, der die Kritiker für sich gewinnen konnte. Und das reichte für einen moderaten Erfolg von 117 Millionen Dollar weltweit an den Kinokassen. Wer mag, kann im Laufe des Films die zahlreichen Anspielungen an William Shakespeare's "Romeo und Julia" nachvollziehen.
"Das ist ein so gut geschriebener, gut gespielter Film mit flottem Tempo und einer großartigen Abrechnung am Schluss, der beweist, dass die Wörter 'hinreißend' und 'Zombie-Film' nebeneinander existieren können", schrieb Kritikerin Tracie Cooper in "TV Guide's Movie Guide".
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