Als ein Mann, der sich "Scorpio" nennt, San Francisco durch eine Reihe sinnloser Morde bedroht, wird der beinharte Polizist "Dirty" Harry Callahan (Clint Eastwood) beauftragt, den Psychopathen zu fassen.
Dieser US-Kriminalfilm von 1971 wurde seinerzeit kontrovers diskutiert und als "faschistisch" kritisiert. Und wurde ein Riesenerfolg.
Heute - und vier Fortsetzungen später - identifiziert man Clint Eastwood so sehr mit der Rolle von Harry Callahan, dass man sich schwer jemand anderes auf der Leinwand vorstellen könnte, der zum Beispiel das berühmte Zitat "You've got to ask yourself one question: 'Do I feel lucky?' Well, do ya, punk?'" so ausspucken oder ohne Stuntdouble von einer Brücke auf einen fahrenden Bus aufspringen würde. Doch ursprünglich hatten Warner Brothers Pictures den Stoff als Film für Frank Sinatra gedacht, der aber ausstieg. Und als nacheinander Burt Lancaster, Steve McQueen und Paul Newman nicht einstiegen, bekam Eastwood den Part, der ihm zum endgültigen Durchbruch verhelfen sollte.
Clint setzte gegenüber Warner Brothers Pictures durch, dass sein Lieblingsregisseur Don Siegel, mit dem er gerade das Drama "The Beguiled" ("Betrogen") gedreht hatte, die Inszenierung übernahm. Er filmte einen der härtesten und zwiespältigsten Kriminalfilme aller Zeiten, dabei stilisiert, handwerklich hochwertig und mit schönen Bildern, die den Inhalt kontrastieren und hinter der zynischen Fassade den moralischen Kompass immer spürbar werden lassen.
Gedreht wurde vor Ort in San Francisco - für die Kritiker des Werks keine zufällige Ortswahl, stand die Stadt Ende der Sechziger doch besonders für die Gegenkultur durch Hippies und Flower Power. Dirty Harry wurde als Repräsentant des Konservativimus wahrgenommen, der dessen Unbehagen an dieser Kultur zum Ausdruck bringt und mit ihr "aufräumt". Es fehlt im Film auch nicht an Herabwürdigungen Homosexueller.
Doch zur Wahrheit gehört auch, dass die Produktion sich an die wahren Geschehnisse um den nie gefassten Zodiac-Mörder heranhängte, der Ende der Sechziger sein mörderisches Unwesen nun einmal in San Francisco getrieben hatte.
Die 4 Millionen Dollar teure Produktion wurde mit 36 Millionen Dollar Umsatz allein in den USA - das entspräche heute etwa 200 Millionen Dollar - ein Riesenerfolg. 2012 nahm die US-Library of Congress "Dirty Harry" als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" ins National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer lobt: "Ein unglaublicher Film und mit Sicherheit ein extrem einflussreicher, der Legionen von nachahmenden Polizisten-Streifen nach sich gezpgen hat. Ein wunderbar komponierter Streifen, begleitet von Lalo Schifrin's starker Jazz-Musik, beeindruckenden Luftaufnahmen und beispielhaften Dreharbeiten vor Ort, mit denen Don Siegel die Stadt zu einem genauso wichtigem Charakter wie die Figuren macht."
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