Der erste Monat des neuen Jahres ist noch nicht vorüber, und die Verleiher bringen den bereits dritten Horrorfilm auf die US-Leinwände. "The Turning" ("Die Besessenen") sollte es dabei nicht anders ergehen als den bereits böse gefloppten "The Grudge" und "Underwater". Mehr als bis zu kümmerlichen 8 Millionen Dollar ist den Analysten zufolge nicht drin für die 20 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion.
Nach zehn Jahren Kinopause und Arbeit vorwiegend im Musik-Video-Bereich hat die italienische Regisseurin Floria Sigismondi mit "The Turning" ihren zweiten Film nach "The Runaways" realisiert. Grundlage des Streifens ist die Novelle "The Turning of the Screw" des amerikanischen Autoren Henry James aus dem Jahr 1898, die schon mehrfach verfilmt worden ist, am bekanntesten 1961 als "The Innocents" ("Schloss des Schreckens") mit Deborah Kerr.
Die Geschichte eines Kindermädchens, das nach und nach zur Überzeugung kommt, dass die beiden ihr anvertrauten Kinder vom Bösen besessen sind, ist modernisiert und in die Neunziger des 20. Jahrhunderts verlegt worden. Offenbar nicht besonders überzeugend, wenn man die vielen schlechten Kritiken liest. Mackenzie Davis tritt die großen Schuhe von Kerr und in 2571 Filmtheatern an.
STX Entertainment starten ihren "The Gentleman" in 2165 Spielstätten. Mit dem Kriminalfilm kehrt der englische Regisseur Guy Ritchie, der zuletzt mit "Aladdin" den größten Erfolg seiner Laufbahn feiern konnte, zu seinen Wurzeln à la "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" zurück: Eine große, von Matthew McConaughey angeführte Star-Besetzung, verschiedene zusammen hängende Handlungsstränge, chaotische Action, mit Schimpfwörtern gepfefferte Dialoge - die Altersfreigabe liegt beim strikten "R - Restricted", die Jugendliche ohne Erwachsenenbegleitung aussperrt - und viele Zeitlupen. Die Kritiken sind freundlich, das Budget noch unbekannt, aber dieser Ritchie ist kein "Aladdin" für die ganze Familie, und so sehen Branchenkenner kein Potential jenseits von 13 Millionen Dollar zur Premiere.
Mit solch schmalen Umsätzen würden die beiden Neulinge dem Spitzenreiter nicht gefährlich. Der hervorragend vor Wochenfrist gestartete "Bad Boys for Life" dürfte mit bis zu 28 Millionen Dollar die nordamerikanischen Charts erneut dominieren, während "Dolittle" mit 4155 Kinos die meistgespielte Produktion Kanadas und der USA bleibt.