Ein Jubiläum der besonderen Art: 25 Jahre nach dem ersten "Bad Boys" kehren Martin Lawrence und Will Smith als "Bad Boys for Life" in ihren Paraderollen zurück. Auch, aber ganz anders krachen lässt es Sam Mendes in seinem Abenteuerfilm "1917", in dem er die Zuschauer so unmittelbar wie möglich auf die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs versetzt. Mit Udo Lindenberg bekommt derweil auch mal eine deutsche Musikgröße ihr Biopic. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?
"Bad Boys for Life"
Krimi
USA
124 Minuten
FSK 16
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Nach einem Mordversuch an Mike Lowrey (Will Smith) tut sich der Polizist wieder mit Marcus Burnett (Martin Lawrence) zusammen, um den geheimnisvollen Attentäter, der in Lowrey's Vergangenheit involviert ist, zu überführen.
Mit Fortsetzungen zu schon lange eingeschlafenen Reihen, um die nienmand gebeten hat, haben Hollywood und sein Publikum zuletzt nicht die besten Erfahrungen gemacht - siehe "Men in Black International". Doch das Sequel zu einer anderen Will Smith-Reihe stellt sich jetzt als überraschend sehenswert heraus. Genau ein viertel Jahrhundert nach "Bad Boys" und 17 Jahre nach "Bad Boys 2" knüpft dieser US-Kriminalfilm an die Stärken des Originals an: Viel Action und doppeltes Charisma der Hauptdarsteller. Nicht mehr Michael Bay, sondern die belgischen Filmemacher Adil El Arbi und Bilall Fallah in ihrem englischsprachigen Debut haben bei der Columbia Pictures-Produktion das Megaphon geschwungen und erweisen dem Action-Kino der Neunziger ihren geschickten und liebevollen Tribut. Die Kritiken und ersten Zuschauerreaktionen sind positiv.
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"1917"
Abenteuer
USA
119 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Zwei junge britische Soldaten werden auf dem französischen Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs auf eine unmögliche Mission geschickt: Sie sollen ein 1600 Mann starkes Regiment vor einem Hinterhalt warnen.
Dieser US-Abenteuerfilm ist das Meisterwerk des englischen Regisseur Sam Mendes ("Spectre"). Zunächst einmal ist diese Universal Pictures-Produktion eine beeindruckende technische Leistung, scheint die Kamera doch in einer einzigen Einstellung über fast zwei Stunden durch die Schützengräben und über die Schlachtfelder zu gleiten und den Zuschauer unmittelbar einzubeziehen. Mendes und seinem Team gelingt es, das Kriegsgeschehen mit rauer, schonungsloser und erstaunlicher Direktheit einzufangen. Das Werk hat den Golden Globe gewonnen und ist für zehn Oscars und neun Britische Filmpreise nominiert. Die Kritiker und Zuschauer sind begeistert.
So wie unsere Kritikerin Bianka Piringer: "Sam Mendes beschert dem Kinopublikum eine intensive Begegnung mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die Kamera von Roger Deakins heftet sich eng an zwei junge britische Soldaten, die einem anderen Bataillon eine wichtige Botschaft überbringen sollen. So entsteht der Eindruck einer in einer einzigen Einstellung gefilmten Handlung, die das Erleben der Charaktere angesichts von Todesgefahr und Zerstörung eindrücklich vermittelt. Die Action lässt den Irrsinn des Krieges spüren, die Schauplätze beeindrucken atmosphärisch, und die Charakterzeichnung wirkt trotz der aus der Situation geborenen heldenhaften Züge geerdet."
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"Lindenberg! Mach dein Ding"
Drama
Deutschland
134 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Der Weg des Rockmusikers Udo Lindenberg (Jan Bülow) aus der westfälischen Provinz bis zu seinem Durchbruch Anfang der Siebziger.
Das deutsche Kino muss sich in Sachen Musikerbiographie nicht vor der transatlantischen Konkurrenz verstecken. Regisseurin Hermine Huntgeburth ("De weiße Massai") ist ein berührendes, mit vielen traurigen und ernsten Momenten aufwartendes deutsches Drama gelungen, welches das Lebensgefühl der siebziger Jahre lebendig und überzeugend ausgestattet einfängt und von der hervorragenden Besetzung gut gespielt ist. Die Kritiken für die DCM-Produktion sind sehr gut.
Auch unser Rezensent Björn Schneider rät zum Kinobesuch: "Liebevoll umgesetzte und besonnen erzählte Geschichte über die Reifung und Entwicklung eines unterschätzten Kneipen-Schlagzeugers zu einem der größten deutschen Rockstars."
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"Weathering with You"
Animation
Japan
113 Minuten
FSK 6
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Ein von zuhause ausgerissener Schüler freundet sich in Tokio mit einem Mädchen an, die scheinbar das Wetter beherrscht.
Drei Jahre nach seinem Meisterwerk "Your Name." legt Regisseur und Drehbuchautor Makoto Shinkai den nächsten prächtigen japanischen Animationsstreifen vor. "Tenki no ko" - so der Originaltitel - ist wunderschön animiert und fesselt mit seiner Geschichte. Die Kritiker sind von der Universum-Produktion durchweg angetan, und die Zuschauer begeistert.
Genauso wie unser Kollege Falk Straub: "Makoto Shinkai hat ein wunderbares Gespür für die Sorgen und Nöte junger Menschen und ein tolles Auge für schüchtern-verschämte Situationen. Beides stellt er in seinem neuen, vor allem in den Nachtszenen beeindruckend aussehenden Anime unter Beweis. Auch dieses Mal mixt er eine Love Story mit phantastischen Einsprengseln und allerlei Genre-Versatzstücken. An den Zauber seines Kassenschlagers 'Your Name.' reicht dieser Film allerdings nicht ganz heran."
Hier geht es zu den kompletten Filmstarts