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Der Wachsblumenstrauß - Margaret Rutherford und...amont
Der Wachsblumenstrauß - Margaret Rutherford und Duncan Lamont
© MGM

TV-Tipps für Neujahr (1.1.): Margaret Rutherford steigt in den Sattel

Kabel1 zeigt "Der Wachsblumenstrauß"

Am Neujahrsabend stehen Brandneues und Altbewährtes im Hauptprogramm parallel zur Wahl. Sat1 strahlt die Walt Disney-Neuauflage von "Die Schöne und das Biest" als FreeTV-Premiere aus, während Kabel1 den zweiten Miss Marple-Krimi "Der Wachsblumenstrauß" zeigt.

"Die Schöne und das Biest", Sat1, 20:15 Uhr
Ein selbstsüchtiger Prinz (Dan Stevens) wird verflucht, für den Rest seines Lebens als Monster zu leben, es sei denn, er lernt die junge Frau (Emma Watson) zu lieben, die er gefangen hält.

Bereits in den nuller Jahren kreisten Walt Disney Studios um eine Verfilmung des Broadway-Musicals "Beauty and the Beast" aus dem Jahr 1994, das auf ihrem gleichnamigen Zeichentrickfilm von 1991 beruhte. Noch 2011 erklärte Komponist Alan Menken, das Vorhaben sei auf Eis gelegt. Welches sehr schnell taute, als sich der Fantasy-Film "Alice in Wonderland" 2010 als Mega-Erfolg erwies und Disney gleich mehrere Realverfilmungen ihrer Zeichentrickklassiker anschoben: Neben "Maleficent", "Cinderella" und "The Jungle Book" erhielt nun auch "Beauty and the Beast" grünes Licht und ein Mega-Budget von 255 Millionen Dollar.

Während dem Studio ein Fantasy-Film vorschwebte, wollte Regisseur Bill Condon ein Musical, denn er hielt gerade die Songs von Komponist Menken und dem bereits 1991 verstorbenen Texter Howard Ashman für den stärksten Aktivposten des Zeichentrickfilms. Der Filmemacher konnte sich gegenüber dem Studio durchsetzen und inszenierte mit den Liedern der Kinoversion, nicht der Musical-Variante, sowie vier neuen Songs, die wieder Menken komponierte, diesmal mit Texten von Tim Rice.

Gedreht wurde das US-Musical in den englischen Shepperton Studios mit einer hauptsächlich britischen Besetzung. Erstmals bauten Disney in eines ihrer Werke mit dem von Josh Gad verkörperten Kumpanen des Bösewichts einen homosexuellen Charakter ein, was sowohl als überfälliger Schritt gelobt als auch als stereotyp karikiert kritisiert wurde.

Insgesamt überzeugte die frische und dennoch originalgetreue Neuverfilmung dank ihrer bezaubernden Schauspieler, den wunderschön komponierten Liedern und einem malerischen Auge für Details. Die Kritiken für das US-Musical waren positiv, und mit weltweit gigantischen 1,2 Milliarden Dollar wurde "Beauty and the Beast" der zweiterfolgreichste Film des Jahres 2017 knapp hinter "Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi".

Die Bühnenbildnerinnen Sarah Greenwood und Katie Spencer sowie Kostümbildnerin Jacqueline Durran wurden jeweils für den Academy Award und den Britischen Filmpreis nominiert.

Kritiker Sean Mulvihill schrieb in "Fanboy Nation": "Wer sich etwas Neues im Vergleich zur Zeichentrickversion erhofft, wird durch die Ähnlichkeit des Aufbaus enttäuscht werden, während die umwerfende visuelle Schönheit überwältigt."



"Der Wachsblumenstrauß", Kabel1, 20:15 Uhr
Als sie einen alten Mann tot auffindet, der scheinbar von einer Katze zu Tode erschreckt wurde, beginnt Miss Marple (Margaret Rutherford) wegen eines Mordverdachts innerhalb seiner erbenden Verwandtschaft zu ermitteln.

Nach dem großen Erfolg von "Murder She Said" ("16 Uhr 50 ab Paddington") 1961 produzierten MGM sofort die nächste Adaption eines Agatha Christie-Romans, der wieder Margaret Rutherford als Hobby-Detektivin Miss Marple in der Hauptrolle und George Pollock auf dem Regiestühlchen sah.

Diesmal nutzte man für das Drehbuch von "Murder at the Galopp" - so der Originaltitel - keinen Miss Marple-, sondern den Hercule Poirot-Krimi "After the Funeral" aus dem Jahr 1953, von dem wie im Vorgänger "Murder She Said" nur noch lose Motive übrig blieben. Der deutsche Verleiher übernahm den deutschen Romantitel "Der Wachsblumenstrauß", was keinen Sinn ergibt, denn dieses Handlungsobjekt aus dem Buch hatte es nicht in die Filmversion geschafft. Gedreht wurde in den Grafschaften Buckinghamshire und Hertfordshire.

"Murder at the Galopp" erhielt 1963 gute Kritiken und wurde erneut ein Publikumserfolg, so dass zwei weitere Miss Marple-Filme mit Margaret Rutherford folgen sollten. Pollock und Drehbuchautor James P. Cavanagh erhöhten den humoristischen Anteil an der Handlung des britischen Kriminalfilms, wobei aber auch die Spannung nicht zu kurz kam. Der größte Pluspunkt ist wieder die köstliche Hauptdarstellerin, die mit Robert Morley erneut einen kongenialen Gegenspieler zur Seite gestellt bekam.

Eine Zuschauerin meint: "Der Film sieht mit seiner lebendigen Schwarzweißphotographie und großartigen Details seiner Zeit gut aus, die Musik trägt zur Energie und Atmosphäre bei. Das Drehbuch balanciert Spannung, Komödie und Rätselraten perfekt aus. George Pollock inszeniert elegant und mit einem flotten Tempo, und die Darsteller sind erste Klasse. Insgesamt unterhaltsam und kurzweilig."



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