"Mister Universo", Arte, 00:00 Uhr
Ein junger Löwenbändiger (Tairo Caroli) begibt sich nach dem Verlust seines Talismans auf eine Reise nach dem Mister Universum 1957 (Arthur Robin), der ihm diesen Jahre zuvor schenkte.
"Für seine Einfachheit und seinen Großmut. Für seine Zuneigung und Wärme. Dafür, dass wir uns besser fühlten, als wir das Kino verließen. Dafür, dass die schönsten Geschichten offene Enden haben."
Die Kritiker der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique, welche dieses italienische Drama 2016 mit ihrem FIPRESCI-Preis auf dem Filmfestival von Locarno auszeichneten, hatten warme Worte für das Werk und damit für seine Regisseure Tizza Covi und Rainer Frenzel übrig.
Die Italienierin und der Österreicher arbeiten seit 1996 in Film, Photographie und Theater zusammen und gründeten 2002 die Filmgesellschaft Vento Film, mit der sie inzwischen sechs Dokumentar- und Spielfilme realisiert haben. In "Mister Universo" vermischen sie die beiden Formate und drehen wie in "La Pivellina" von 2009 und in "Der Glanz des Tages" von 2012 mit Laiendarstellern in der Welt des Zirkus und auf analogem Film. Im Abspann widmen sie ihre Streifen stets "all jenen, die durch die Digitalisierung der Filmindustrie ihre Arbeit verloren haben".
Kritiker Dorian Waller schrieb in "Der Standard": "Einfühlsam und doch deutlich machen die mit der Handkamera gedrehten grobkörnigen Aufnahmen Rainer Frimmels sowohl die Enge als auch die Vergänglichkeit des Gezeigten erlebbar. Dass der Film nicht zu einem melancholischen Requiem mit wundersamen Einsprengseln gerät, ist seinen Protagonisten zu verdanken."
"Der Pate II", Kabel1, 01:20 Uhr
Michael Corleone (Al Pacino) baut Ende der Fünfziger das von seiner Familie beherrschte Verbrechssyndikat aus, während in Rückblenden der Aufstieg seines Vaters (Robert De Niro) im New York City der Zwanziger gezeigt wird.
Der gigantische Erfolg von "The Godfather" 1972 hatte zwei Konsequenzen: Paramount Pictures gaben sofort grünes Licht für eine Fortsetzung, die zwei Jahre später erschien. Und das Filmstudio ließ Regisseur und Drehbuchautor Francis Ford Coppola diesmal in Ruhe arbeiten. Die Dreharbeiten zu dem aufwendigen, über drei Stunden langen US-Kriminalfilm liefen über ein gutes halbes Jahr geräuschlos. Die auf Kuba spielenden Szenen wurden dabei in der Dominikanischen Republik gefilmt.
Coppola inszenierte für 13 Millionen Dollar den insbesondere von Al Pacino und Robert De Niro exzellent gespielten Streifen, der wiederum teilweise auf dem gleichnamigen Roman "The Godfather" von Mario Puzo aus dem Jahr 1969 beruhte, brillant. Noch mehr als im ersten Teil verband der damals 34-Jährige ein Gesellschaftspanorama der USA, das Sittengemälde einer Familie und spannende Unterhaltung. "The Godfather: Part II" setzte neue Standards in Sachen Fortsetzung. Einige Kritiker, Filmhistoriker und Zuschauer meinen, diese Mischung aus Prequel/Sequel sei sogar stärker als der erste Teil. Meisterwerke und zwei der besten Filme aller Zeiten sind beide Produktionen zweifelsohne.
Begleitet von sehr guten Kritiken, wurde die Fortsetzung mit 47 Millionen Dollar Umsatz - das entspräche heute etwa 230 Millionen Dollar - einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1974 und der kassenträchtigste für Paramount in jenem Jahr, blieb aber deutlich hinter den 135 Millionen Dollar des ersten Teils zurück.
Wie der Vorgänger erhielt das Werk zahlreiche Preise und Nominierungen, davon elf Oscar-Nominierungen: Als "Bester Film", für Regisseur Francis Ford Coppola, für sein Drehbuch, für Nebendarsteller Robert De Niro, für Komponist Nino Rota, und für die Bühnenbildner setzte es Goldjungen; leer gingen Hauptdarsteller Al Pacino, die Nebendarstellerin Talia Shire, die Nebendarsteller Michael Gatzo und Lee Strasberg sowie die Kostümbildnerin Theadora Van Runkle aus. Bei den Golden Globes waren der Film, Regisseur Coppola, sein Drehbuch und Hauptdarsteller Pacino nominiert. Der Britische Filmpreis ging an Hauptdarsteller Pacino; nominiert waren Komponist Rota und die Cutter.
1993 nahm die US-Library of Congress den Film als "künstlerisch, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" in das National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer schwärmt: "Dieser Film ist fast dreieinhalb Stunden lang und keine Sekunde langweilig. Von der ersten Szene bis zum tragischen und verzweifelten Ende nimmt dieses Werk das Bewusstsein des Zuschauers in Besitz und lockert zu keinem Zeitpunkt seinen Griff. Er ist Herz zerreißend traurig und zugleich Atem beraubend schön. Schauspieler, Regie, Kameraführung, Drehbuch und Handlung sind allesamt perfekt. Nicht nur großartig - sondern perfekt!"
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