Es ist so weit: Mit Episode IX findet die "Star Wars"-Saga ihren Abschluss. "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" ist einer der Höhepunkte des Kinojahres und natürlich der Neustarter dieser Kinowoche. Drei Programmkinoproduktionen aus den USA und Frankreich bieten Alternativen zum Hollywood-Blockbuster. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?
"Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers"
Science Fiction
USA
142 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!
Die überlebenden Rebellen stellen sich einmal mehr der Ersten Ordnung.
Vor zwei Jahren liebten die Kritiker "Star Wars: Der letzte Jedi", aber die Zuschauer - und insbesondere die Hardcore-"Star Wars"-Fans - waren reservierter und teilweise feindselig in ihrer Abneigung gegenüber "Episode VIII". Für Regisseur Rian Johnson blieb es so ein einmaliges Gastspiel, und Walt Disney Pictures holten den Mann zurück, der mit seiner Regie und seinem Drehbuch zu "Das Erwachen der Macht" 2015 begeistert hatte: J.J. Abrams. Doch der Filmemacher hat es bei diesem US-Science Fiction-Film mit dem Anbiedern bei den Fans ins andere Extrem übertrieben. Die Hingabe, die Abrams an die nun neun Filme umfassende Saga zeigt, kann die ärgerliche Einfallslosigkeit des Streifens, der es allzu sicher spielt, nur teilweise wettmachen. Die Kritiken sind gemischt, ebenso die ersten Zuschauerreaktionen.
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"The Peanut Butter Falcon"
Drama
USA
97 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!
Ein junger Mann (Zach Gottsagen) mit Down Syndrom flüchtet aus einem Heim, um sich seinen Traum zu verwirklichen, ein Wrestler zu werden.
Das US-Regie- und Drehbuchduo Tyler Nilson und Michael Schwartz hat mit diesem US-Drama sein Regiedebut gegeben. Ihr Wohlfühlfilm wird von herausragenden Darstellern zum Leben erweckt. Die Kritiken und die Zuschauerreaktionen zur Tobis-Produktion sind durchweg positiv.
Unser Kritiker Björn Schneider sieht es jedoch ganz anders: "Lediglich die starke Leistung der beiden glaubwürdig agierenden männlichen Hauptdarsteller Zach Gottsagen und Shia LeBeouf bewahrt diesen unausgegorenen, kitschigen Genre-Mix vor einer filmischen Total-Katastrophe."
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"The Farewell"
Drama
USA
100 Minuten
FSK 0
Unsere Empfehlung: Reingehen!
Eine chinesische Familie, der mitgeteilt worden ist, dass die Großmutter (Zhao Shuzhen) nur noch kurze Zeit zu leben hat, entscheidet, sie darüber nicht zu informieren und eine Hochzeit anzusetzen, bevor sie stirbt.
Dieses US-Drama von Regisseurin und Drehbuchautorin Lulu Wang ("Die Kunst des Liebens") verwebt geschickt die Schilderung komplizierter familiärer Dynamiken mit einer ergreifenden und gut gespielten Geschichte kultureller Besonderheiten und universeller Themen. Die DCM-Produktion wartet mit durch die Bank guter Kritiken und begeisterten Zuschauern auf.
Auch unsere Rezensentin Bianka Piringer ist angetan: "Lulu Wang lässt in diesem realitätsnah nüchternen, aber auch humorvollen Drama gegensätzliche kulturelle Werte aufeinander prallen und demonstriert dabei eindrucksvoll die Macht der Familie."
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"Einsam zweisam"
Drama
Frankreich
110 Minuten
FSK 6
Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!
Zwei depressive Menschen (Ana Giradot und Francois Civil) leben nah beieinander in Paris, ohne sich zu kennen. Werden sie einander jemals begegnen?
Regisseur und Drehbuchautor Cédric Klapisch ("Beziehungsweise New York") wagt hier ein ehrgeiziges erzählerisches Vorhaben, indem er in bedächtigem Tempo die Erwartungen an die wiederkehrenden und unvermeidlichen Motive von Filmromanzen unterläuft. Das ist einigermaßen unterhaltsam in diesem französischen Drama aufgegangen, wie die gemischten Kritiken und Zuschauerreaktionen für die Studiocanal-Produktion zeigen.
Unsere Kollegin Bianka Piringer hat "Deux moi" - so der Originaltitel - gut gefallen: "Cédric Klapisch beweist mit dieser Geschichte, dass sich Realismus und Romantik trotz ihrer gegensätzlichen Natur nicht ausschließen müssen. Der sanft melancholische und zugleich auch humorvolle Film überzeugt mit der originellen Konstruktion, die Wege der beiden Hauptfiguren Mélanie und Rémy lange parallel laufen zu lassen. Gerade weil sie sich trotz zahlreicher Gemeinsamkeiten und großer räumlicher Nähe nicht begegnen, entsteht ein bewegendes Bild des oft so widersinnig anonymen Großstadtlebens."
Hier geht es zu den kompletten Filmstarts