Nachdem ein Zugüberfall schief gelaufen ist, wollen die Banditen Butch Cassidy (Paul Newman) und Sundance Kid (Robert Redford) aus dem US-Bundesstaat Wyoming nach Bolivien fliehen.
Ein US-Western, in dem die Helden das Weite suchen? Das war nichts für die großen Hollywood-Studios. Laut Drehbuchautor William Goldman ("Wild Card") versuchte er, sein Skript zu verteidigen, indem er einen Studioboss darauf hinwies, dass das die historische Wahrheit sei. Das habe diesen jedoch keinen Deut interessiert: "Ist mir scheißegal. Alles was ich weiß, ist, dass John Wayne nicht abhaut."
Aber man schrieb das Jahr 1969, und die Zeit der Anti-Helden mit einem lockeren Spruch auf den Lippen war angebrochen. Gut für 20th Century Fox, dass man wenigstens dort das Potential der Geschichte um Robert LeRoy Parker alias Butch Cassidy und Harry Alonzo Longabaugh alias Sundance Kid erkannte, die um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert als Gesetzlose Banken und Züge überfielen, bis sie vor den Gesetzhütern nach Südamerika flohen.
Goldman war bereits in den Fünfzigern auf die Geschichte der beiden Banditen gestoßen und hatte über die Jahre immer wieder recherchiert und mehr Material zusammen getragen, bis er eine Drehbuchfassung hatte, die George Roy Hill ("The Sting") für 6 Millionen Dollar in den US-Bundesstaaten Arizona, California, New Mexico und Utah sowie in Mexiko verfilmte.
Die ikonische Paarung von Paul Newman und Robert Redford, das launige Drehbuch, die Musik von Burt Bacharach mit dem Song "Raindrops Keep Fallin' on My Head" kombinierten sich für das US-Publikum zu einer unwiderstehlichen Mixtur, obwohl die ersten Kritiken nur gemischt waren. Hill inszeniert sprunghaft und unbekümmert und traf damit den Geschmack der späten Sechziger perfekt.
Mit einem Umsatz von 102 Millionen Dollar wurde "Butch Cassidy and the Sundance Kid" mit weitem Abstand vor der Konkurrenz zum Giga-Erfolg des Jahres 1969. Nach heutigen Eintrittspreisen wären das rund 640 Millionen Dollar. Das Meisterwerk gehört damit zu den 50 erfolgreichsten Streifen aller Zeiten in den Vereinigen Staaten.
Der Erfolg an der Kasse wurde von einem Preis- und Nominierungsregen begleitet. Drehbuchautor William Goldman, Kameramann Conrad L. Hall, Komponist Burt Bacharach und sein Song "Raindrops Keep Fallin' on My Head" gewannen den Oscar; nominiert waren noch der Film selbst, Regisseur George Roy Hill und die Tontechniker. Bei den Golden Globes siegte Komponist Bacharach; nominiert waren hier der Film, Drehbuchautor Goldman und der Song "Raindrops Keep Fallin' on My Head". Bei den Britischen Filmpreisen wurden der Film, Regisseur Hill, Drehbuchautor Goldman, Hauptdarstellerin Katherine Ross, Hauptdarsteller Robert Redford, Kameramann Hall, Komponist Bacharach und die Cutter ausgezeichnet; nur Newman musste Redford als Hauptdarsteller den Vortritt lassen.
2003 nahm die US Library of Congress den Film als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam" in das National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
In Deutschland kam der Film unter dem Titel "Zwei Banditen" in die Kinos.
Ein Zuschauer schwärmt: "Was kann man über diesen Film sagen, was nicht bereits gesagt worden ist? Wir wissen alle von den großartigen Schauspielern, den intelligenten, witzigen Dialogen und der brillanten Iszenierung, die von einer herrlichen Musik unterstützt werden. Mich hält der Streifen immer in Atem, während er mich gleichzeitig zum Lachen bringt. Das erreicht das Werk hauptsächlich durch die natürliche Chemie zwischen Paul Newman und Robert Redford. Die spannenden Szenen in der Wüste, die ausladende Photographie, die schnellen Schnitte, die akkurate Ausstattung und Kostüme machen den Streifen zu einem der großartigsten Filme aller Zeiten, die noch von Generationen genossen werden."
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