"Hänsel und Gretel: Hexenjäger", RTL2, 20:15 Uhr
Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) sind Hexenjäger geworden, die sich einer neuen Form des Bösen stellen müssen, als sich der Zeitpunkt des berühmt-berüchtigten Blutmondes nähert.
Der norwegische Regisseur und Drehbuchautor Tommy Wirkola ("What Happened to Monday?") machte 2009 über seine Landesgrenzen mit seinem Horrorfilm "Dead Snow" auf sich aufmerksam, in dem eine Gruppe von Studenten gegen Nazi-Zombies ums Überleben kämpft. Hollywood klopfte an, nachdem die norwegische Produktion auf dem Sundance Film Festival gezeigt worden war. Wirkola trug Paramount Pictures die Idee eines mit Horror-Splatter-Elementen garnierten US-Fantasy-Films an, der an das deutsche Märchen von "Hänsel und Gretel" anknüpfen sollte. Das Studio wurde überzeugt und stellte dem Filmemacher für seine erste englischsprachige Produktion ein Budget von 50 Millionen Dollar zur Verfügung.
Ein Teil dieser Summe blieb in Deutschland hängen, denn Wirkola wollte für die Dreharbeiten ins Land der Gebrüder Grimm reisen. In Potsdam, Braunschweig und den Filmstudios Babelsberg wurde gefilmt und auch an der Nachproduktion gearbeitet. Für die eigentlich vorgesehene Noomi Rapace, die vor Beginn der Produktion wieder ausgestiegen war, wurde Gemma Arterton besetzt. Noch während der Dreharbeiten forderten Paramount eine 3D-Bearbeitung. Zur Hälfte wurde daher in 3D gefilmt, der Rest nachträglich konvertiert.
Tommy legte mit "Hansel & Gretel: Witch Hunters" einen tempo- und Action-reichen Film mit reichlich Blut und schwarzem Humor vor, der einiges von seinen Vorbildern Peter Jackson und Sam Raimi verriet. Als das Werk 2013 in die Kinos kam, wurde es unisono von den Kritikern verrissen. Aber in Kreisen von Horrorfilm-Fans und -Journalisten sah das anders aus, dort kam die Produktion wesentlich besser an. Vor allem aber klingelten die Kassen: Mit Einnahmen von weltweit 226 Millionen Dollar lief der Streifen so erfolgreich, dass sogar eine Fortsetzung im Raum stand - aus der bis heute indes nichts geworden ist.
Kritiker Tom Russo schrieb im "Boston Globe": "Tommy Wirkola prescht mit solch Schwindel erregender Hemmungslosigkeit durch den Film, dass der am Ende zum Blut spritzenden Fanboy-Spaß gerät. Absurd auf jeden Fall, aber ein Spaß."
"Die Filzlaus", Arte, 20:15 Uhr
Ein Auftragsmörder (Lino Ventura), der von seinem Hotelzimmer aus ein Attentat verüben will, gerät in die konfusen Abenteuer seines Zimmernachbarn (Jacques Brel), der sich aus Liebeskummer ständig umzubringen versucht.
So manchem Zuschauer wird die Inhaltsangabe dieser französischen Komödie aus dem Jahr 1973 bekannt vorkommen, obwohl er den Film nie gesehen hat. Das mag daran liegen, weil einige die US-Neuverfilmung von Billy Wilder aus dem Jahr 1981 kennen, die mit Jack Lemmon und Walter Matthau unter dem Titel "Buddy Buddy" lief. Oder gar das schlimme französische Remake aus dem Jahr 2008, das es aber gar nicht bis Deutschland geschafft hat.
Die Urversion überzeugt als amüsanter und hervorragend gespielter Spaß. Édouard Molinaro ("Ein Käfig voller Narren") setzte das Theaterstück "Le contrat" von Francis Veber in Szene, das 1970 erfolgreich gelaufen war. Veber selbst adaptierte sein Werk als Drehbuch. Gedreht wurde im südfranzösischen Département Hérault und dessen Hauptstadt Montpellier. Mit 3,3 Millionen Zuschauern wurde "L'emmerdeur" - "Die Nervensäge", so der Originaltitel - in Frankreich ein großer Erfolg, lief aber auch international sehr gut, darunter auch in Westdeutschland mit 1,7 Millionen verkauften Karten.
Ein Zuschauer lobt: "Einer der Filme, die so witzig sind, dass man lächelt, wenn man nur an sie denkt. Eine schwarze Komödie, die mit einem brillanten stufenweisen Aufbau perfekt konstruiert ist. Sie startet so ernst, dass man denken könnte, man sehe einen Thriller. Nach und nach kommen die Gags, bis das Ganze ein irres Tempo erreicht."
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