"The Dark Knight Rises", Vox, 20:15 Uhr
Batman (Christian Bale) kehrt aus seinem erzwungenen Exil nach Gotham City zurück, um die Stadt vor dem brutalen Guerilla-Terroristen Bane (Tom Hardy) mit Hilfe der geheimnisvollen Catwoman (Anne Hathaway) zu retten.
Nach dem gigantischen Erfolg von "The Dark Knight" im Jahr 2008, der weltweit über 1 Milliarde Dollar eingespielt hatte, war es keine Frage, dass Warner Brothers einen dritten "Batman"-Teil von Regisseur und Drehbuchautor Christopher Nolan ("Interstellar") ordern würden. Nach ein bisschen Zieren von Seiten des Engländers machte er sich mit seinem Bruder Jonathan an die Arbeit - ambitionierter denn je, was Drehbuch und Inszenierung betraf. Da das Trumpf-Ass des Vorgängers, Bösewicht Joker, nicht mehr zur Verfügung stand, weil dessen Darsteller Heath Ledger nicht mehr lebte, entschloss sich Nolan, diese Figur komplett fallen zu lassen und sich statt dessen einem neuen Gegenspieler, dem militanten Revolutionär Bane, zuzuwenden. Dieser entsprang der Comic-Vorlage "Knightfall" von 1993. Die Handlung des Films setzt acht Jahre nach "The Dark Knight" ein.
Mit 250 Millionen Dollar stand dem Filmemacher ein gigantisches Budget zur Verfügung - Warner konnten nach dem Einspiel des Vorgängers sicher sein, selbst bei dieser Summe kein allzu hohes finanzielles Risiko einzugehen. Was dann auch zutreffen sollte: "The Dark Knight Rises" erreichte ebenfalls weltweit einen Umsatz von 1 Milliarde Dollar. Nolan entschied sich gegen den Einsatz von 3D, den viele erwartet hatten, und drehte stattdessen noch größere Teile als beim Vorgänger im IMAX-Format, das die beste aller Bildqualitäten bietet, aber extrem teuer ist. Von den 165 Minuten belichtete der Regisseur eine Stunde auf IMAX-Filmmaterial.
Auch dank seiner Toptalente vor - es kehrten Gary Oldman, Michael Caine und Morgan Freeman zurück, dazu stießen die "Inception"-Darsteller Marion Cotillard und Joseph Gordon-Levitt - und hinter - unter anderem Kamermann Wally Pfister und Komponist Hans Zimmer - der Kamera, gelang Nolan ein weiterer ambitionierter, gedankenvoller und mächtiger Fantasy-Film, der seine Trilogie 2012 in spektakulärer Art und Weise zu Ende brachte.
Bei den Britischen Filmpreisen wurde das Meisterwerk für seine Spezialeffekte für einen BAFTA Award nominiert.
Kritiker Will Leitch befand für "Deadspin": "Der Film ist lang, aber niemals langweilig und wartet mit mindestens fünf verschiedenen Action-Szenen auf, bei denen einem die Kinnlade runterfällt, besonders wenn man diese in IMAX sieht."
"Der Soldat James Ryan", Sat1, 22:30 Uhr
Nach der Landung in der Normandie im Juni 1944 begibt sich eine Gruppe US-Soldaten hinter die feindlichen Linien, um einen Fallschirmjäger (Matt Damon) zu finden, dessen Brüder alle im Krieg getötet worden sind, um ihn unbeschadet zurück in die USA zu bringen.
Rund um den 50. Jahrestag der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 las Drehbuchautor Robert Rodat viel über den D-Day und stieß dabei auch auf die Geschichte der Niland-Brüder: Ein Bruder galt als gefallen - irrtümlich, wie sich später herausstellen sollte - zwei weitere starben innerhalb von 24 Stunden bei der Invasion, so dass der vierte Bruder aufgrund der "Sole Survivor Policy" zurück in die USA durfte, um zu verhindern, dass die Eltern alle Söhne verlieren würden. Rodat machte aus dieser Geschichte eine dramatische Rettungsaktion, für die sich Steven Spielberg interessierte.
Der Regisseur strebte einen Kriegsfilm an, wie es ihn bis dahin noch nicht gegeben hatte: Realistisch, ungeschönt, brutal. Dazu setzte er verstärkt auf Handkameras, um möglichst nahe und mitten im Geschehen filmen zu können, ließ seinen Kameramann Janusz Kaminski die Farben ausbleichen, um dem Aussehen alter Nachrichtenfilmaufnahmen nahezukommen, und verzichtete auf die sonst übliche detaillierte Vorplanung seiner Kameraeinstellungen, sondern ließ sich improvisiert mehr vom Moment leiten.
Nirgends gelang das besser als in der erschütternden 27 Minuten langen Eröffnungssequenz, welche die beinahe missglückte Landung der Amerikaner am Omaha Beach-Abschnitt der Normandie zeigt und an der rund 1500 Komparsen, darunter einige irische Soldaten, teilnahmen. Gedreht am irischen Ballinesker Beach in County Wexford, definierte allein diese entschlossen realistische Sequenz das Kriegsfilm-Genre neu. Veteranen des Krieges bestätigten, dass selten der Krieg so wahrheitsgetreu abgebildet wurde wie in diesem Film und insbesondere in dieser Bravura-Eröffnung.
Spielberg entwirft ein gnadenloses Bild des Kampfgeschehens und beeindruckt durch seine strikte Weigerung, Krieg als Stätte menschlicher Bewährung darzustellen, sondern als Schreckensbild des kollektiven Todes, und macht den Abenteuerfilm gerade dadurch zu dem humanistischen Werk, das nur geringfügig durch seinen fatalen Hang zum Pathos am Schluss - ähnlich wie in "Schindler's Liste" - beeinträchtigt wird. Rund um die starken Hauptdarsteller Tom Hanks und Tom Sizemore versammelte die 70 Millionen Dollar DreamWorks-Produktion eine Garde jüngerer, heute durchweg bekannter Darsteller wie Edward Burns, Barry Pepper, Vin Diesel und Giovanni Ribisi.
Eine stillgelegte Anlage der British Aerospace nördlich von London diente als Drehort für viele weitere Teile des Streifens. Ausstatter Thomas Sanders und sein Team bauten hier im Maßstab 1:1 das zerbombte französische Dorf auf, das im Finale des Films eine Rolle spielt.
"Saving Private Ryan" gehört zu Spielberg's besten Filmen und ist eines der großen Meisterwerke der Filmgeschichte. Neben den hymnischen Kritiken und dem Riesenerfolg beim Publikum - mit weltweit 481 Millionen Dollar war der Streifen nach "Armageddon" der zweiterfolgreichste Film des Jahres 1998 - erhielt er auch über 70 Preise, darunter fünf Academy Awards für Regisseur Steven Spielberg, Kameramann Janusz Kaminski, Cutter Michael Kahn, die Tontechniker und die Toneffekte-Cutter. Dazu war er noch als "Bester Film" nominiert - und verlor skandalöser Weise gegen "Shakespeare in Love"-, und für Tom Hanks als Bester Hauptdarsteller, für Drehbuchautor Robert Rodat, Komponist John Williams, die Bühnenbildner und die Maskenbildner.
Bei den Golden Globes gewannen der Film und Regisseur Spielberg; nominiert waren Drehbuchautor Rodat, Hauptdarsteller Hanks und Komponist Williams. Britische Filmpreise gingen an die Spezialeffekte-Künstler und die Tontechniker; nominiert waren der Film, Regisseur Steven Spielberg, Hauptdarsteller Hanks, Kameramann Kaminski, Cutter Kahn, die Bühnenbildner und die Maskenbildner.
2014 nahm ihn die US-Library of Congress ins National Film Registry als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer schwärmt: "Es gibt eine Million Gründe, nicht in den Krieg zu ziehen, und einen sehr mächtigen Grund, in den Krieg zu ziehen. Der Film ist eine betäubend realistische Darstellung, wem sich unsere Urgroßväter, Großväter, Väter, Onkel, Brüder und Söhne in den dunkelsten Momenten der Menschheit gegenüber sahen. Nicht nur im Zweiten Weltkrieg, sondern in jedem Krieg. Keiner kann diesen Film sehen, ohne in irgendeiner Weise verändert zu werden. Keiner sollte ihn verpassen, außer den Veteranen, die so etwas durchgemacht haben. Der Surround Sound versetzt das Publikum mitten in die Schlacht. Steven Spielberg hat sich selbst übertroffen und hält der Zivilisation einen Spiegel vor für Geschehnisse, für die wir uns alle schämen müssen. Als US-Marine sage ich: Jedes Mal, wenn der Krieg als Überlegung im Raum stehen sollte, dann müsste man sich diesen Film ansehen."
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