Der erneute Versuch von Paramount Pictures, mit "Terminator" an glorreiche, inzwischen lange zurück liegende Zeiten anzuknüpfen, gewinnt in Nordamerika wieder nur einen Blumenpott. Kein Wunder, dass es die Top Twelve insgesamt zu nur mäßigen 104 Millionen Dollar Umsatz bringen. Am Vorjahreswochenende waren es solide 133 Millionen Dollar gewesen, als "Bohemian Rhapsody" mit Rami Malek mit 51 Millionen Dollar eröffnete.
Gold
Warum mit "Terminator: Dark Fate" überhaupt noch ein weiterer "Terminator", nachdem Vorgänger "Terminator Genisys" vor vier Jahren mit 89 Millionen Dollar floppte? Die Antwort liegt im Ausland. Dort erlöste der fünfte Teil der inzwischen 35 Jahre laufenden Science Fiction-Saga satte 350 Millionen Dollar und machte selbst den von der Kritik verrissenen Part zu einem weltweiten Erfolg.
Diesmal stimmen die Rezensionen, dennoch zeigt sich das US-Publikum genauso desinteressiert wie 2015. Mit 29 Millionen Dollar startet der 185 Millionen Dollar teure Arnold Schwarzengger-Streifen nur geringfügig besser als "Terminator Genisys", der es auf 27 Millionen Dollar brachte. Mit 4086 Kinos ist der Action-Kracher auch das meistgezeigte Werk Nordamerikas und löst in dieser Hinsicht "The Addams Family" ab. Der mäßige Start reicht immerhin auch zur Übernahme der Kinokassenkrone von "Maleficent: Mistress of Evil".
Silber
Letztes Mal nur knapp Zweiter hinter "Maleficent: Mistress of Evil", diesmal knapp Zweiter vor "Maleficent: Mistress of Evil": "Joker" behauptet am fünften Wochenende die Silbermedaille und ist eine der unbestrittenen Erfolgsgeschichten dieses Kinojahres. 14 Millionen Dollar kamen am Wochenende für den Thriller hinzu, der damit insgesamt 300 Millionen Dollar umgesetzt hat. Wieder ist der Besucherschwund mit lediglich minus 27 Prozent erfreulich und erstaunlich gering gewesen - und das obwohl immerhin schon 417 Lichtspielhäuser die DC Comic-Verfilmung aus dem Programm genommen hatten. Der 55 Millionen Dollar teure Joaquin Phoenix-Film, der nun in noch 3519 Filmtheatern zu sehen ist, verfängt einfach. Weltweit fehlen nur noch 66 Millionen Dollar zur Milliardengrenze.
Bronze
Mit gemäßigten minus 37 Prozent konnte sich auch "Maleficent: Mistress of Evil" am dritten Wochenende gut behaupten, musste aber doch um zwei Etagen abwärts fahren. 12 Millionen Dollar war der Fantasy-Film den Besuchern diesmal wert, der Walt Disney Pictures 185 Millionen Dollar gekostet hat. Das Gesamtergebnis liegt bei 84 Millionen Dollar; weltweit sind es 383 Millionen Dollar. Nochmal 30 Spielorte haben das Angelina Jolie-Werk ins Programm genommen, so dass es jetzt in 3820 Kinos zu sehen ist.
Die Neuen
Neben "Terminator: Dark Fate" starteten noch drei weitere Produktionen. Zwei davon floppten, lediglich "Harriet" kann mit einem mäßigen Debut von 12 Millionen Dollar halbwegs überzeugen. 17 Millionen Dollar hat die Independent-Produktion gekostet, die Focus Features in 2059 Spielstätten bringen. Das Drama über die von Cynthia Erivo gespielte Sklavenbefreierin Harriet Tubman hat gute Kritiken erhalten und startet als Vierter.
Ebenfalls gute Kritiken verzeichnet "Motherless Brooklyn". Edward Norton hat den Kriminalfilm inszeniert, geschrieben und auch die Hauptrolle übernommen. Warner Brothers Pictures haben die 26 Millionen Dollar teure Produktion in bloß 1342 Lichtspielhäuser verliehen, wo sich mit 3,6 Millionen Dollar das Interesse arg in Grenzen hielt. Mit Platz neun reicht es gerade noch so für die Top Ten.
Noch knapper und damit noch schwächer ist es für "Arctic Dogs" gelaufen. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Jeremy Renner erreichte gerade mal den zehnten Rang mit miserablen 3,1 Millionen Dollar. Die Kritiken waren schlecht - nachdem die Entertainment Studios-Produktion bezeichnender Weise der Presse vorab gar nicht erst gezeigt worden war. Da das Unterfangen 50 Millionen Dollar gekostet hat, kann man hier von einem der Mega-Flops des Jahres ausgehen. 2844 Spielstätten zeigen "Arctic Dogs" - noch...
Auf den Plätzen
Fünfter ist "The Addams Family" (4. Woche / bisher insgesamt 85 Millionen Dollar); Sechster ist die Woody Harrelson-Komödie "Zombieland: Double Tap" (3. Woche / 59 Mio.); Siebter ist der Elizabeth Lail-Horrorfilm "Countdown" (2. Woche / 17 Mio.) und schließlich Achter der Naomi Harris-Kriminalfilm "Black and Blue" (2. Woche / 15 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
So schön der gigantische "Aladdin" dieses Jahr für Will Smith gewesen ist, so fürchterlich muss ihm "Gemini Man" vorkommen - in welchem der Akteur ja sogar eine Doppelrolle übernommen hat. Lediglich 47 Millionen Dollar sind in vier Wochen für den Science Fiction-Film zusammen gekommen, der Paramount Pictures 138 Millionen Dollar an reiner Produktion, noch ohne Marketing und Vertrieb, gekostet hat. Weltweit steht "Gemini Man" bei 162 Millionen Dollar.
Der Independent-Horrorfilm "The Lighthouse" schaffte es am zweiten Wochenende mit nur rund 500 Einsätzen in die Charts, aus denen er nun am dritten Wochenende wieder verschwindet. Das Robert Pattinson-Werk, das A24 in die Kinos bringen, hat 4 Millionen Dollar gekostet und steht bei 7 Millionen Dollar.
"The Current War: Director's Cut" wird schon am zweiten Wochenende wieder aus den Charts verdrängt. 101 Studios haben das Independent-Drama mit Michael Shannon, das bereits vor zwei Jahren seine Premiere beim Filmfestival in Toronto gefeiert hatte, dann aber im Strudel der Weinstein-Insolvenz geraten war, regulär landesweit gestartet. Doch die 30 Millionen Dollar teure Produktion floppt mit nur 5 Millionen Dollar.
"Abominable" ("Everest - Ein Yeti will hoch hinaus") lief mäßig erfolgreich mit 58 Millionen Dollar in sechs Wochen. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Chloe Bennet hat Universal Pictures 75 Millionen Dollar gekostet.