Es war ein ganz enges Rennen um die Kinokassenkrone in Nordamerika am Wochenende - und schließlich gaben 120 000 Dollar den Ausschlag. "Maleficent: Mistress of Evil" konnte sich knapp vor "Joker" behaupten. Alles auf niedrigem zweistelligen Millionenniveau. Kombiniert mit gleich drei floppenden Premieren ergab das ein alles in allem schwaches Ergebnis der Top Twelve von lediglich 93 Millionen Dollar, was aber immerhin noch besser ist als die 91 Millionen Dollar des Vorjahreswochenendes. Damals verteidigte "Halloween" mit Jamie Lee Curtis am zweiten Wochenende den Platz an der Kinokassensonne mit 31 Millionen Dollar.
Gold
"Maleficent: Mistress of Evil" konnte mit 19,3 Millionen Dollar die Kinokassenkrone am zweiten Wochenende verteidigen. Mit minus 47 Prozent fiel der Umsatzrückgang für den Fantasy-Film gemäßigt aus. Unverändert 3790 Filmtheater haben die 185 Millionen Dollar teure Walt Disney Pictures-Produktion im Programm. Nach zehn Tagen sind Karten im Wert von 65 Millionen Dollar verkauft worden; weltweit hat das Angelina Jolie-Werk 294 Millionen Dollar umgesetzt.
Silber
Grundlage der Beinahe-Rückkehr von "Joker" an die Tabellenspitze am vierten Wochenende ist mit lediglich minus 34 Prozent sein wieder erfreulich und ungewöhnlich niedriger Besucherschwund im Wochenvergleich. Die 55 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Produktion zieht offensichtlich genügend Wiederholungsseher an und wird durch gute Mundpropaganda weiter empfohlen. Am Wochenende kamen 19,2 Millionen Dollar für den Thriller hinzu, der somit auf insgesamt 294 Millionen Dollar kommt. Weltweit kommt mit 849 Millionen Dollar die Milliardengrenze in Sichtweite. Der Joaquin Phoenix-Film hat damit im DC Extended Universe die 821 Millionen Dollar von "Wonder Woman" übertroffen und nimmt nun "Batman v Superman: Dawn of Justice" und dessen 873 Millionen Dollar ins Visier. 154 Kinos hatten den DC Comics-Streifen aus dem Programm genommen; aktuell ist er noch in 3936 Lichtspielhäusern zu sehen.
Bronze
Offenbar ebenfalls hauchdünn hat sich "The Addams Family" am dritten Wochenende vor "Zombieland: Double Tap" gesetzt und damit einen Platz gutgemacht. 11,7 zu 11,6 Millionen Dollar scheinen den Ausschlag gegeben zu haben. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Charlize Theron profitierte sicherlich vom näher rückenden Halloween, scheint aber auch von guter Mundpropaganda zu zehren, denn nur mit dem Spukfest lassen sich die hervorragenden geringen minus 28 Prozent Besucherrückgang nicht erklären. Mit 4102 Spielorten bleibt die 40 Millionen Dollar teure United Artists-Produktion der meistgespielte Streifen der USA und Kanadas. 72 Millionen Dollar stehen ingesamt zu Buche, dazu kommen aktuell weitere 11 Millionen Dollar aus dem Ausland. Die Fortsetzung ist bereits angekündigt; sie soll in zwei Jahren folgen.
Die Neuen
Nur 6,5 Millionen Dollar hat "Countdown" gekostet. Die sind mit 9 Millionen Dollar am Eröffnungswochenende für STX Entertainment schon mal wieder drin. Der Standard-Horrorfilm zu Halloween hat schlechte Kritiken erhalten und keine bekannten Namen auf dem Poster, so dass man das Glas für "halb voll" erklären könnte, aber eine Premiere auf Rang 5 mit einem einstelligen Millionenergebnis sind kein wirklich gutes Ergebnis. Das Elizabeth Lail-Werk läuft in 2675 Kinos.
Einen Platz hinter "Countdown" steigt "Black and Blue" ein, der gemischte Kritiken erhalten hat. Der Kriminalfilm mit Naomi Harris war den Kinogängern 8 Millionen Dollar wert. Die 12 Millionen Dollar teure Screen Gems-Produktion ist in 2062 Lichtspielhäusern zu sehen.
Bereits 2017 hatte "The Current War" ("Edison - Ein Leben voller Licht") auf dem Filmfestival von Toronto Premiere gefeiert, sollte dann in die Kinos kommen, was die Pleite des Verleihers The Weinstein Company vereitelte. Produzent Harvey Weinstein hatte Regisseur Alfonso Gomez-Rejon gezwungen, unter Zeitdruck eine Version für Toronto zu schneiden, mit der letztlich niemand zufrieden war. Nun haben 101 Studios das Drama mit Benedict Cumberbatch als offiziellen "Director's Cut" in 1022 Spielstätten gebracht - ohne große Resonanz. Die Kritiken sind lediglich gemischt ausgefallen, und die Zuschauer zeigen mit 2,7 Millionen Dollar Umsatz kein gesteigertes Interesse. Mit Platz 9 reicht es gerade mal für die Top Ten.
Auf den Plätzen
Vierter ist die Jesse Eisenberg-Komödie "Zombieland: Double Tap" (2. Woche / bisher insgesamt 47 Millionen Dollar); Siebter ist "Gemini Man" (3. Woche / 43 Mio.); Achter ist der Willem Dafoe-Horrorfilm "The Lighthouse" (2. Woche / 3,6 Mio.) und schließlich Zehnter "Abominable" ("Everest - Ein Yeti will hoch hinaus" / 5. Woche / 57 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Würde ein Publikum jenseits der bereits vor vier Jahren beendeten britischen TV-Serie "Downton Abbey" auch vor den großen Leinwänden existieren? Die Antwort ist ein glasklares "Ja!". Mit 92 Millionen Dollar in sechs Wochen hat das britische Drama auch in den USA sein (Stamm)Publikum gefunden. Der Tuppence Middleton-Streifen hat 20 Millionen Dollar gekostet und bringt Focus Features weltweit 172 Millionen Dollar ein. Das schreit nach einer Fortsetzung...
Das britische Drama "Judy", das Renée Zellweger für ihre Darstellung von Judy Garland ins Oscar-Gespräch gebracht hat, ist nach fünf Wochen aus den Charts verdrängt worden. Die Roadside Attractions-Produktion, für die keine Budgetzahlen veröffentlicht worden ist, kommt auf 21 Millionen Dollar.
Am siebten Wochenende hat "Hustlers" die magische 100 Millionen Dollar-Marke überwunden, ist nun aber auch aus den Charts geflogen. Der Kriminalfilm mit Jennifer Lopez hat STX Entertainment 20 Millionen Dollar gekostet.
"It Chapter Two" muss nach acht Wochen seinen Charts-Abschied nehmen. Der Horrofilm ist mit 210 Millionen Dollar ein Erfolg geworden, der allerdings deutlich hinter den 327 Millionen Dollar des ersten Teils aus dem Jahr 2017 zurück bleibt; im weltweiten Vergleich sieht es ähnlich aus: 451 Millionen stehen hier 700 Millionen Dollar gegenüber. Der Jessica Chastain-Streifen hat Warner Brothers Pictures 79 Millionen Dollar gegenüber den 35 Millionen Dollar des Originals gekostet.