Hancock (Will Smith) ist ein Superheld, dessen unkontrolliertes Verhalten ständig für Millionenschäden sorgt. Er verändert sich, als ein Mann (Jason Bateman), den er gerettet hat, ihm hilft, sein Ansehen in der Öffentlichkeit zu verbessern.
Diese Columbia Pictures-Produktion von 2008 hat eine extrem komplizierte und vor allem langwierige Herstellungsgeschichte hinter sich. Das Drehbuch hatte Vincent Ngo bereits 1996 geschrieben und auf dem freien Hollywood-Markt angeboten. Das Interesse für seine Geschichte, die sich allerdings um einen Superhelden und einen Zwölfjährigen drehte, fand auch durchaus Interesse - nur ein Spielfilm wollte nicht entstehen.
Erst als Columbia 2005 zugriffen, kam Bewegung in die Sache. Will Smith wurde als Hauptdarsteller engagiert, Jonathan Mostow ("Surrogates") sollte Regie führen. Doch Mostow verließ wegen "kreativer Differenzen" die Produktion wieder, stattdessen sollte Gabriele Muccino, der gerade mit Smith "The Pursuit of Happyness" gedreht hatte, einspringen. Daraus wurde auch nichts. Die ursprünglich mal für eine Premiere Ende 2006 avisierte US-Komödie wurde verschoben, und Smith drehte erstmal "I Am Legend".
Schlussendlich erbte Peter Berg ("Deep Water Horizon") das Projekt - nicht die glücklichste Wahl. Der Regisseur gab im Nachhinein selbst zu, von der Arbeit mit Spezialeffekten, mit denen er noch nie etwas zu tun gehabt hatte, überfordert gewesen zu sein. Mit dem Ergebnis im Film war dann niemand besonders glücklich. Die Umsetzung ist teilweise dürftig, aber auch das Ausgangsmaterial zu dünn. Nach einer sehr vielversprechenden und unterhaltsamen ersten Hälfte überzeugt das Werk im zweiten Teil weniger. Bei einem Riesenbudget von 150 Millionen Dollar ein hoher Einsatz mit ungewissem Ausgang.
Doch die Marketing-Abteilung der Columbia-Muttergesellschaft Sony leistete ganze Arbeit, stellte Smith prominent in den Vordergrund und in der Werbung ausschließlich die humorvollen Aspekte heraus. Das wirkte: "Hancock" wurde ein Riesenerfolg, mit 624 Millionen Dollar Umsatz weltweit der vierterfolgreichste Film des Jahres 2008.
Kritiker Bruce Bennett schrieb für "Spectrum": "Der Film hat viele lustige, sogar zärtliche Momente, bis er nach etwa einer Stunde in eine andere, chaotische Richtung abdriftet."
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