"Drei Farben - Rot", Arte, 21:45 Uhr
Ein Photomodell (Irène Jacob) trifft einen im Ruhestand lebenden Richter (Jean-Louis Trintignant), der das Privatleben anderer Menschen bespitzelt.
Der polnische Regisseur und Drehbuchautor Krysztof Kieslowski bringt seine "Drei Farben"-Trilogie mit diesem dritten Part zu einem triumphalen Schlusspunkt. Das französische Drama bekam 1994 keine einzige schlechte Kritik, wurde mit 2,6 Millionen Zuschauern das mit Abstand publikumsstärkste der drei Werke und erhielt gar drei Oscar-Nominierungen.
"Trois couleurs: Rouge" hat nach "Freiheit" und "Gleichheit" nun die "Brüderlichkeit" als Schlagwort der Französischen Revolution zum Thema. Kieslowski entwickelt daraus ein komplexes, ergreifendes und wunderschön realisiertes Porträt sich kreuzender Lebenslininen. Ein grandioser Abschluss einer bemerkenswerten Trilogie.
Der Film ging ins Rennen um die Academy Awards für Regisseur Krzysztof Kieslowski, sein Drehbuch und Kameramann Piotr Sobocinski. Bei den Golden Globes und bei den Britischen Filmpreisen war der Streifen als "Bester fremdsprachiger Film" nominiert; bei den Britischen Filmpreisen zudem für Regisseur Kieslowski, sein Drehbuch und Hauptdarstellerin Irène Jacob. Auch für den Europäischen Filmpreis war er nominiert; bei den Französischen Filmpreisen gewann Komponist Zbigniew Preisner.
Ein Zuschauer lobt: "Visuell umwerfend, ziehen sich poetische Bilder durch den gesamten Film, und die Hauptdarsteller sind einfach großartig. Was die Musik betrifft - Zbigniew Preisner ist ein Genie! Es ist eine Schande, dass uns nicht mehr solcher Filme angeboten werden - gut geschrieben, realistisch, ehrlich, frei von Morden und an einer einfachen Handlung orientiert. Das Kino kann ein exzellenter Spiegel für einfache, aber wichtige menschliche Emotionen sein, nicht nur für Spezialeffekteorgien."
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