"The Da Vinci Code", Vox, 20:15 Uhr
Ein Mord im Louvre und Hinweise in Gemälden von Leonardo Da Vinci führen einen Symbologie-Professoren (Tom Hanks) zu einem religiösen Geheimnis, das seit 2000 Jahren von einer Geheimgesellschaft bewahrt wird und das Fundament der christlichen Religion erschüttern lassen könnte.
2003 war der Krimi "The Da Vinci Code" ("Sakrileg") von Dan Brown ein Bestseller geworden und damit ein Kandidat für eine Verfilmung. Für 6 Millionen Dollar erwarben Columbia Pictures die Verfilmungsrechte an dem Buch, das sie als erstes in einer Reihe von Literaturadaptionen um den Symbologie-Professor Robert Langdon produzierten. Zwar war "Angels and Demons" ("Illuminati") vor "The Da Vinci Code" erschienen, da aber Letzterer ein Bestseller geworden war, zog man diesen vor und drehte "Angels and Demons" als Fortsetzung drei Jahre darauf.
Schon das Buch hatte den Zorn christlicher Kreise auf sich gezogen, die den Inhalt als ketzerisch empfanden; der Film erzeugte ähnliche Reaktionen, was als willkommene Extra-PR den Filmemachern um Regisseur Ron Howard ("Rush") wohl nur recht sein durfte. Letztlich verboten einige Länder aus religiöser Pietät den 125 Millionen Dollar teuren Streifen. Das änderte nichts daran, dass trotz mieser Kritiken die Zuschauer 2006 weltweit die Kinos stürmten und den Kriminalfilm mit 758 Millionen Dollar zu einem Riesenerfolg machten. Hinter "Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest" wurde "The Da Vinci Code" der zweiterfolgreichste Film des Jahres. Hans Zimmer wurde für seine Musik für einen Golden Globe nominiert.
Gedreht wurde hauptsächlich in den Londoner Pinewood Studios, aber auch vor Ort in Paris, in England und Schottland, wobei die Katholische Kirche begreiflicherweise keine Dreherlaubnis für ihre Kirchen gab, so dass die Produktion in Bauten der Konkurrenz der Anglikanische Kirche ausweichen musste.
Letztlich schaffte es Howard nicht, den Roman zu einem mitreißenden Stück Film zu verarbeiten, weil die Handlung immer wieder ins Stocken gerät, zu dialoglastig zu viel erklärende Dialoge einsprengselt und so aufgeblasen und teilweise öde gerät.
Aber trotzdem gilt, was Kritiker Mike McGranaghan für "Aisle Seat" schrieb: "Der Film ist Quatsch mit Soße, aber ich muss zugeben, dass es ein unterhaltsamer Quatsch mit Soße ist."
"Der Clou", ARD, 23:40 Uhr
Im Chicago des Jahres 1936 tut sich ein kleiner Trickbetrüger (Robert Redford) mit einem Meisterbetrüger (Paul Newman) zusammen, um ein Vermögen von einem kriminellen Bankier (Robert Shaw) zu erschwindeln und den Mord an seinem Partner zu rächen.
"The Sting" ist der Beweis, dass Charme, Humor und einige raffinierte Wendungen genügen, um einen großartigen Film zu machen, der dann auch noch Blockbuster-mäßige Umsätze erzielt. 1973 war die Universal Pictures-Produktion mit 156 Millionen Dollar der mit Abstand erfolgreichste Streifen in den USA. Inflationsbereinigt wären dies heute 810 Millionen Dollar. Liefe das Meisterwerk in diesem Jahr, wäre es derzeit der zweiterfolgreichste Film 2019 hinter "Avengers: Endgame".
David Ward hatte für sein Drehbuch das Sachbuch "The Big Con" von David Maurer aus dem Jahr 1940 adaptiert, in dem Maurer einen Betrug, wie er im Film dann gezeigt wird, schilderte. Universal engagierten für den Kriminalfilm mit Regisseur George Roy Hill, Paul Newman und Robert Redford das Erfolgstrio, das vier Jahre zuvor mit "Butch Cassidy and the Sundance Kid" bereits einen Riesenerfolg gelandet hatte.
Als Bösewicht kam der Engländer Robert Shaw hinzu. Als dieser kurz vor den Dreharbeiten im Beverly Hills Hotel auf nassem Untergrund ausrutschte und sich eine Bänderverletzung im Knie zuzog, wollte er die Rolle aufgeben. Doch Hill überzeugte ihn, an Bord zu bleiben und den Part mit Beinschiene unter den weiten Hosen zu mimen. Dass Shaw's Charakter im Film hinkt, wird nicht weiter thematisiert.
Bei den Academy Awards wurde der Mega-Erfolg ebenfalls entsprechend gewürdigt: Sieben Goldjungen bei zehn Nominierungen konnte "The Sting" abräumen: Bester Film, Regie, Drehbuch, Komponist Marvin Hamlish, Cutter William Reynolds, Bühnenbildner Henry Bumstead und Kostümbildnerin Edith Head gewannen. Leer gingen lediglich Hauptdarsteller Robert Redford, Kameramann Robert Surtees und die Tontechniker aus. Bei den Golden Globes war Drehbuchautor David S. Ward nominiert.
2005 nahm die Library of Congress den Streifen als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" in das National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer findet: "Tolles Gaunerstück mit den Giganten Paul Newman und Robert Reford, die ihre 'Butch Cassidy und Sundance Kid'-Flamme wieder entzünden, um Verbrecher Robert Shaw in seiner besten Rolle zu übertölpeln. Komponist Marvin Hamlish frischt wunderschön Scott Joplin's großartige Musik auf, während Regisseur George Roy Hill und Drehbuchautor David S. Ward den Film mit schlagfertigen Dialogen, wundervoller Ausstattung und Schnitt sowie exzellenten Nebendarstellern vorantreiben."
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