Eine Sprachprofessorin (Julianne Moore) und ihre Familie (Alec Baldwin, Kristen Stewart, Kate Bosworth und Hunter Parrish) werden von der Nachricht geschockt, dass die erst 50-Jährige an Alzheimer erkrankt ist.
Jede Krankheit ist schlecht, aber die Alzheimer-Krankheit ist besonders fürchterlich. Die Angehörigen müssen miterleben, wie ein geliebter Mensch vor ihren Augen ausgelöscht wird - seine Erinnerungen und seine Persönlichkeit verschwinden irreparabel. In diesem Drama wird der Krankheitsverlauf noch einmal dramatischer, weil es sich um eine vergleichsweise junge, voll im Leben stehende und ihre Karriere auf dem Verständnis und dem Umgang mit der Sprache aufbauende Frau handelt.
Die Neurowissenschaftlerin Lisa Genova hatte miterleben müssen, wie ihre Großmutter an Alzheimer erkrankte und verarbeitete ihre Beobachtungen aus nächster Nähe 2007 zu dem Roman "Still Alice", der zum Bestseller wurde. Mehrere kleine Studios taten sich zusammen, um das Buch als Independent-Produktion auf die Leinwand zu bringen.
Als Regisseure und Drehbuchautoren engagierten sie das Paar Richard Glatzer und Wash Westmoreland, die es schafften, die heiklen Themen mit Mut und Feingefühl zu einem tief empfundenen Werk zu verarbeiten. Und dies unter schwierigen Umständen, denn der Gesundheitszustand des an der Muskelkrankheit ALS, an der zum Beispiel auch Stephen Hawking litt, erkrankten Glatzer verschlechterte sich so rapide, dass er noch während der Dreharbeiten nur noch mit einem Finger kommunizieren konnte. Wenige Monate nach der Aufführung der für 4 Millionen Dollar in New York City gedrehten Produktion verstarb er; Julianne Moore widmete ihm ihren Oscar-Gewinn.
Für die Schauspielkonkurrentinnen von Julianne war es derweil eine frustrierende Preisverleihungssaison gewesen, denn Moore gewann für ihre packende Darstellung alles, was es zu gewinnen gab, darunter die "Big Four": Neben dem Oscar den Golden Globe, den Britischen Filmpreis und den Screen Actors Guild Awards.
"Still Alice" erhielt 2014 hervorragende Kritiken und Zuschauerzuspruch, lief als Programmkinotitel aber mit zu wenigen Kopien, um ein Publikums-Hit zu werden. Immerhin standen am Ende weltweit 44 Millionen Dollar zu Buche.
Kritiker Sean Axmaker schrieb in "Parallax View": "Julianne Moore's Leistung ist die Art von schauspielerischer Darstellung, die einen Film nicht bloß unterstützt, sondern ihm überhaupt erst sein Leben einhaucht."
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