Eine gute Premiere und ein Totalschaden - die Umsätze der Top Twelve am vergangenen Wochenende in den nordamerikanischen Lichtspielhäusern gerieten so mit insgesamt 101 Millionen Dollar sehr mäßig, aber immerhin besser als am noch schlechteren Vorjahreswochende, als nur 97 Millionen Dollar in die Kassen flossen. Damals debutierte "The Predator" mit Boyd Holbrook und 24 Millionen Dollar auf dem Kinokassenthron.
Gold
Wie erwartet und doch knapper als gedacht kann sich "It Chapter Two" am zweiten Wochenende als Box Office-Champ behaupten. Der Horrorfilm verlor mit minus 56 Prozent ordentlich, aber nicht alarmierend Zuschauer im Wochenendvergleich und erreichte 39 Millionen Dollar. Mit unverändert 4570 Kinos blieb der Jessica Chastain-Streifen das mit großem Abstand meistgezeigte Werk in Kanada und den USA. Die 79 Millionen Dollar teure New Line Cinema-Produktion steht nach zehn Tagen bereits bei 152 Millionen Dollar; der Vorgänger stand vor zwei Jahren zum gleichen Zeitpunkt allerdings schon bei 218 Millionen Dollar. Aus dem Ausland kommen aktuell 169 Millionen Dollar für die Stephen King-Verfilmung hinzu, so dass das Gesamtergebnis bereits bei imponierenden 322 Millionen Dollar liegt.
Silber
Gut aus den Startlöchern kommt "Hustlers", und für Hauptdarstellerin Jennifer Lopez bedeuten die 33 Millionen Dollar sogar den Karrierebeststart. Bisher lag die Latte für die Latino-Lady bei den 23 Millionen Dollar, mit denen "Monster-in-Law" 2005 gestartet war. Auch für das Studio STX Entertainment ist das eine Bestmarke. Ihre 20 Millionen Dollar teure Produktion hat nun "Bad Moms" und dessen 23 Millionen Dollar im Jahr 2016 überboten. Angefeuert von sehr guten Kritiken sorgte der Kriminalfilm für volle 3250 Häuser.
Bronze
Durch den Neustarter wird "Angel Has Fallen" um eine Position nach unten gedrückt. Der Thriller erlöste am dritten Wochenende 4 Millionen Dollar und steht bei insgesamt 60 Millionen Dollar. Damit wird der dritte Part der Reihe um Gerard Butler das Gesamtergebnis des Vorgängers "London Has Fallen", der sich 2016 mit 62 Millionen Dollar aus den Lichtspielhäusern verabschiedete, übertreffen, aber das Ergebnis des ersten Parts "Olympus Has Fallen", der wiederum drei Jahre zuvor 99 Millionen Dollar verzeichnete, verfehlen. 153 Spielorte haben die 40 Millionen Dollar teure Lionsgate-Produktion aus dem Programm genommen, so dass sie aktuell noch in 3076 Filmtheatern zu sehen ist.
Die Neuen
Da hatten Warner Brothers Pictures Oscar-Hoffnungen für ihr Prestigeprojekt "The Goldfinch" ("Der Distelfink") und müssen nun einen Totalschaden bilanzieren, der nahe am Rande einer Lachnummer ist. 2014 hatte der Roman von Donna Tartt den Pulitzer-Preis gewonnen und Warner Bros. 45 Millionen Dollar in die Verfilmung gesteckt. Doch nach den miesen Kritiken, die das Ansel Elgort-Werk bereits bei der Uraufführung auf dem Filmfestival in Toronto einstecken musste, wurde es nicht besser: Mit gerade mal 2,6 Millionen Dollar in 2542 Spielstätten erleidet das Drama einen der miesesten Starts aller Zeiten und kommt gerade mal als Achter in die Charts.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Good Boys" (5. Woche / bisher insgesamt 73 Millionen Dollar); Fünfter ist "The Lion King" (9. Woche / 534 Mio.); Sechster ist "Hobbs & Shaw" (7. Woche / 168 Mio.); Siebter ist das Alex Kendrick-Drama "Overcomer" (4. Woche / 29 Mio.); Neunter ist das Zack Gottsagen-Drama "The Peanut Butter Falcon" (6. Woche / 15 Mio.) und Zehnter schließlich der Isabela Moner-Abenteuerfilm "Dora and the Lost City of Gold" (6. Woche / 56 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Ein moderater Erfolg ist "Scary Stories to Tell in the Dark". Der Horrorfilm mit Zoe Margaret Colletti, der sich mit seiner milden Altersfreigabe "PG-13" - sind die Eltern dabei, dürfen auch unter 13-Jährige sich den Streifen ansehen - an ein jugendliches Publikum richtet, konnte in sechs Wochen 64 Millionen Dollar einbringen. Die Lionsgate-Produktion hat 25 Millionen Dollar gekostet.
Gefloppt ist dagegen "Ready or Not" trotz guter Kritiken. Da der Horrorfilm mit Samara Weaving Fox Searchlight aber bloß 6 Millionen Dollar gekostet hat, sind die bescheidenen 27 Millionen Dollar in vier Wochen besser zu verkraften.