Das wird Hollywood und insbesondere Warner Brothers Pictures freuen. Die 76. Filmfestspiele von Venedig sind vorgestern full frontal blockbuster gegangen und haben den Goldenen Löwen an "Joker" von Todd Philipps vergeben. Der US-Fantasy-Film erzählt die Ursprungsgeschichte des Bösewichts aus dem DC Comics-Universum, der hier von Joaquin Phoenix verkörpert wird. Für "Joker" könnte das sogar Oscar-Hoffnungen bestärken; die Vorjahressieger "The Shape of Water" und "Roma" spielten Monate später bei den Academy Awards jeweils Hauptrollen.
"Ich möchte Warner Bros. und DC danken, dass sie ihre Kuschelecke verlassen und mit mir zum großen Schlag ausgeholt haben", bedankte sich Philipps bei der Überreichung des Hauptpreises.
Der Große Preis der Jury, sozusagen Silber, ging an das französische Drama "J'accuse" von Roman Polanski, der wegen des gegen ihn bestehenden Haftbefehls in den USA nicht an den Lido gereist war, aus der Angst, sonst von Italien an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden, und dessen Nominierung deshalb von Beginn an umstritten gewesen ist.
Die von der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel geführte Wettbewerbsjury zeichnete den schwedischen Regisseur Roy Andersson mit dem Silbernen Löwen für sein Drama "Om det oändliga" ("About Endlessness") aus. Der Preis für die "Beste Schauspielerin" ging an die Französin Ariana Ascaride für das Drama "Gloria Mundi"; "Bester Schauspieler" wurde der Italienier Luca Martinelli für das Drama "Martin Eden".
Hier die Liste der Hauptpreise:
Bester Film: "Joker" (USA)
Großer Preis der Jury: "J'accuse" (Frankreich)
Sepzialpreis der Jury: "La Mafia Non E Piu Quella Di Una Volta" (Italien)
Beste Regie: Roy Andersson für "Om det oändliga" (Schweden)
Bestes Drehbuch: Yonfan für "No. 7 Cherry Lane" (China)
Beste Schauspielerin: Ariana Ascaride für "Gloria Mundi" (Frankreich)
Bester Schauspieler: Luca Martinelli für "Martin Eden" (Italien)