Dominic Toretto (Vin Diesel) und seine Crew von Straßenrennfahrern planen einen gewaltigen Raub, um sich ihre Freiheit zu kaufen - während sie sowohl ein mächtiger brasilianischer Drogenboss (Joaquim de Almeida) als auch ein gefährlicher US-Bundesagent (Dwayne Johnson) im Visier haben.
Universal Pictures mussten sich eingestehen: Die Zahl der Zuschauer, die Filme sehen wollen, in denen Autorennen die Hauptrolle spielen, war begrenzt. 2009 hatte der vierte Teil "Fast and Furious" nach dem Flop des dritten Teils zwar wieder ein gutes Ergebnis eingefahren, weil mit Vin Diesel, Paul Walker und Michelle Rodriguez das Ur-Team zurückgekehrt war, aber viel mehr Besucher als der erste Part 2001 hatte der vierte nicht gelockt. Also bekamen Regisseur Justin Lin ("Fast & Furious 9"), an dem man trotz der mäßigen Teile drei und vier festhielt, und Drehbuchautor Chris Morgan, ebenfalls seit Part drei dabei, die Aufgabe, die Reihe neu zu justieren: Nun rückten die Autos als Selbstzweck in den Hintergrund, und eine Bankraub-Handlung wurde zum Aufhänger für Autoverfolgungsjagden.
Neben der inhaltlichen Neuausrichtung der "Fast and Furious"-Reihe waren sich die Beteiligten auch darüber im Klaren, dass etwas personelle Blutauffrischung dem Ganzen nicht schaden könne. Nachdem ein Fan auf Diesel's Facebook-Seite erklärt hatte, er würde Vin gerne einmal mit Dwayne Johnson zusammen auf der Leinwand sehen, setzte Diesel, der diesen Streifen auch produzierte, den Vorschlag in die Tat um. Eine Maßnahme, die sich auszeichnete: Johnson wurde von vielen Kritikern als großer Pluspunkt von "Fast Five", wie der Film im Original ganz schlicht betitelt ist, bezeichnet.
Die Dreharbeiten dauerten wesentlich länger als geplant; drei Filmcrews arbeiteten simultan an der aufwendigen, 125 Millionen Dollar teuren Produktion. Da die Handlung hauptsächlich in Rio de Janeiro spielt, wurde dort vor Ort gedreht, aber auch auf Puerto Rico, das die Produzenten mit massiven Steuererleichterungen in Höhe von 11 Millionen Dollar geködert hatte, und das Rio "doubelte". Die brasilianischen Medien waren über die Darstellung ihrer Metropole als Stadt der Drogenbosse, korrupten Polizisten und heißen Mädchen in knappen Bikinis nicht besonders erfreut. Immerhin erhielt Rio die Gelegenheit, die Weltpremiere von "Fast Five" ausrichten zu können.
Als wäre er von den Fesseln eines bis dahin einengenden Konzeptes befreit, drehte Regisseur Lin in bislang ungeahnter Weise auf und schaffte das beinahe Undenkbare: Einen "Fast and Furious"-Thriller zu drehen, der die Kritiker begeisterte und die bis dahin mit Abstand besten Rezensionen der Reihe erhielt. Der taiwanesische Filmemacher leugnet die Hohlköpfigkeit des Ganzen nicht, sondern stellt sie geschmeidig, laut und völlig übertrieben noch stolz heraus - und schafft es mit seiner spannenden Action tatsächlich, der "Fast and Furious"-Reihe neues Leben einzuhauchen. Mit weltweit 626 Millionen Dollar Umsatz wurde der fünfte Teil 2011 mit großem Vorsprung der bis dahin erfolgreichste Teil.
Kritiker Benjo Caulatti schrieb in "We Got This Covered": "Der Streifen wartet mit unglaublichen Action-Szenen auf, die sich alle unterscheiden und gleichermaßen spannend sind. Der Film ist voller sauberer, gut choreographierten Einstellungen, die gefällig anzuschauen sind, und die Schauspieler arbeiten großartig als gesamtes Team zusammen, so dass der Film nur so vorbeifliegt."
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