Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen, was sich an den bescheidenen Zuschauerzahlen bemerkbar macht. Das kommende verlängerte Labor Day-Wochenende, das den Herbst eröffnet, wird absehbar gruselig werden - und das nicht nur, weil mit "Don't Let Go" nur ein Horrorfilm solo neu in die Kinos kommen wird -, aber das vergangene war bereits schwach genug. Die Top Twelve-Filme setzten bloß 93 Millionen Dollar um; immerhin einen Hauch mehr als am Vorjahreswochenende, als "Crazy Rich Asians" mit Constance Wu am zweiten Wochenende die Kinokassenkrone mit 24 Millionen Dollar verteidigte und die Top Twelve auf nur 89 Millionen Dollar kamen.
Gold
Aller guten Dinge sind drei für Gerard Butler: Erstmals steigt einer seiner "...Has Fallen"-Filme ganz oben ein. Allerdings bei dem schwachen Niveau des Publikumszuspruchs am Wochenende auch kein Kunststück. Mäßige 21 Millionen Dollar reichen "Angel Has Fallen", in den Lionsgate Films 40 Millionen Dollar investiert haben, in 3286 Kinos für die Pole Position. Es ist nach den 30 Millionen Dollar, die "Olympus Has Fallen" 2013 zur Premiere erreichte, und den 21 Millionen Dollar, mit denen "London Has Fallen" 2016 debutierte, der schwächste Start der Reihe. Aber nachdem in den vergangenen Monaten viele Fortsetzungen und Reboots die Ergebnisse ihrer Vorgänger teilweise deutlich verfehlt haben, kann man diese Premiere, die gemischte Kritiken erhalten hat, dennoch als Achtungserfolg buchen. Und der Aufkleber "Der Nr. 1-Hit" für den Thriller lässt sich nun auch drucken...
Silber
Tabellenführer "Good Boys" wird auf den zweiten Rang verdrängt, verliert mit minus 45 Prozent im Wochenvergleich aber nur gemäßigt Zuschauer. 11 Millionen Dollar gaben die Besucher für die Komödie aus, die nach ihrem überraschenden Einstand auf dem Kinokassenthron weitere 149 Lichtspielhäuser von Universal Pictures spendiert bekommen hat. Das Jacob Tremblay-Werk ist jetzt in 3353 Spielorten zu sehen. Nach zwei Wochen steht die 20 Millionen Dollar teure Produktion bei 42 Millionen Dollar.
Bronze
Ein schwaches Ergebnis, aber es reicht zu Platz drei: "Ready or Not" startet trotz guter Kritiken mit lediglich 11 Millionen Dollar. Der Horrorfilm hat Fox Searchlight Pictures allerdings auch nur 6 Millionen Dollar gekostet, so dass am Ende schwarze Zahlen stehen könnten. 2855 Spielstätten haben das Samara Weaving-Werk im Programm, das bereits am Mittwoch gestartet war.
Die Neuen
Als Vierter startet "Overcomer" stärker als erwartet. Das in lediglich 1723 Filmtheatern anlaufende Drama konnte Karten im Wert von 8 Millionen Dollar absetzen. Hinter der 5 Millionen Dollar teuren Affirm-Produktion stehen die Kendrick Brothers Alex und Stephen, die im Subgenre der christlich-religiösen Streifen vor vier Jahren mit "War Room" einen der größten Erfolge bei Filmen dieser Art feiern konnten.
Auf den Plätzen
Fünfter ist "Hobbs & Shaw" (4. Woche / bisher insgesamt 147 Millionen Dollar); Sechster ist "The Lion King" (6. Woche / 550 Mio.); Siebter ist der Animationsstreifen "The Angry Birds Movie 2" mit der Stimme von Jason Sudeikis, der mit unverändert 3,869 der meistgezeigte Film Nordamerikas bleibt (2. Woche / 27 Mio.); Achter ist der Zoe Margaret Colletti-Horrorfilm "Scary Stories to Tell in the Dark" (3. Woche / 50 Mio.); Neunter ist der Isabela Moner-Abenteuerfilm "Dora and the Lost City of Gold" (3. Woche / 43 Mio.) und schließlich Zehnter "Once Upon a Time in Hollywood" (5. Woche / 123 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Ein Paradebeispiel für die Fortsetzungen, die in diesem Jahr gefloppt sind, liefert "47 Meters Down: Uncaged" ab. Schon am zweiten Wochenende ist der Horrorfilm mit Sophie Nélisse Box Office History mit gerade einmal 15 Millionen Dollar Umsatz. Gekostet hat die Entertainment Studios-Produktion 12 Millionen Dollar; der Vorgänger "47 Meters Down" kam vor zwei Jahren auf 44 Millionen Dollar.
Ebenfalls gefloppt ist "The Art of Racing in the Rain" ("Enzo und die wundersame Welt der Menschen"), aber dazu bedurfte es keiner Fortsetzung. Das 20th Century Fox-Drama mit Milo Ventimiglia kostete 18 Millionen Dollar und erreicht in drei Wochen nur 21 Millionen Dollar.
Ebenfalls nicht verfangen konnte die britische Komödie "Blinded by the Light" mit Viveik Kalra. Nach zwei Wochen ist die 15 Millonen Dollar teure New Line Cinema-Produktion, deren Aufhänger die Lieder von Bruce Springsteen sind, mit bloß 8 Milionen Dollar bereits aus den Top Ten verdrängt worden.