Nicht "Gundermann", der große Gewinner bei den Deutschen Filmpreisen, oder der Publikumsrenner "Der Junge muss an die frische Luft", sondern "Systemsprenger" soll in Hollywood versuchen, nächstes Jahr den Academy Award als "Bester fremdsprachiger Film" nach Deutschland zu holen. German Films, die Auslandsvertretung der deutschen Filmwirtschaft, haben gestern bekannt gegeben, das Regiedebut von Nora Fingscheidt aus sieben Anwärtern ausgewählt zu haben.
In dem Drama der Hamburger Filmemacherin, die auch das Drehbuch geschrieben hat, geht es um ein neunjähriges, schwer erziehbares Mädchen, das von einer Unterbringung in die nächste geschoben wird und das Jugendhilfe-System an seine Grenzen bringt.
Fingscheidt ist auf der diesjährigen Berlinale mit dem Silbernen Bären für ihre Leistung ausgezeichnet worden; die Kineo-Produktion hat seitdem auf weiteren Festivals Preise eingeheimst. Ob er es unter die fünf Oscar-Nominierungen schafft, wird die Academy of Motion Picture Arts and Sciences im Januar entscheiden.