Nach drei ruhigen Wochen öffneten die Verleiher am Wochenende die Schleusen und veröffentlichten auf einen Schlag in Kanada und den USA fünf neue Streifen, von denen es nur einer auf's Treppchen schaffte, während Spitzenreiter "Hobbs & Shaw" gerade noch mal so die Stellung hielt. Insgesamt sorgte die Premierenflut für kein gesteigertes Interesse: Die 125 Millionen Dollar Umsatz der Top Twelve-Filme sind ordentlich, bleiben aber hinter den 133 Millionen Dollar des Vorjahreswochenendes zurück, als "The Meg" mit Jason Statham mit 45 Millionen Dollar auf dem Premiumplatz debutierte.
Gold
Mit minus 57 Prozent sackte "Hobbs & Shaw" am zweiten Wochenende im Vergleich zum Premerenwochende ordentlich ab, aber es reichte nochmal knapp zur Verteidigung des Kinokassenthrons. 25 Millionen Dollar flossen in die Kassen der 4344 Kinos, plus 91 Lichtspielhäuser im Vergleich zur Vorwoche, womit der Thriller mit Dwayne Johnson "The Lion King" als meistgezeigtes Werk Nordamerikas abgelöst hat. Insgesamt hat die 200 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion in zehn Tagen 108 Millionen Dollar erlöst. Noch wesentlich besser für den "Fast & Furious"-Ableger läuft es im Ausland, wo bisher 224 Millionen Dollar zusammen gekommen sind.
Silber
"Scary Stories to Tell in the Dark", ein Horrorfilm für ein jüngeres Publikum, der auf einer Buchreihe aus den Achtzigern basiert, startete in 3135 Spielstätten. Ohne Stars und mit guten Kritiken erreichte die 28 Millionen Dollar teure Lionsgate-Produktion mäßige 20 Millionen Dollar.
Bronze
Auf ebenfalls 20 Millionen Dollar kommt an seinem vierten Wochenende "The Lion King" und schraubt sein Gesamtergebnis auf 473 Millionen Dollar. Obwohl die Walt Disney Pictures-Produktion satte 582 Spielorte abgeben musste, konnte sie ihren Umsatzrückgang mit minus 48 Prozent gemäßigt halten. Immer noch massive 4220 Filmtheater zeigen den Jon Favreau-Film. Im Ausland hat die Neuverfilmung gigantische 861 Millionen Dollar eingespielt, so dass das weltweite Gesamtergebnis bei irrwitzigen 1,3 Milliarden Dollar liegt. Damit ist "The Lion King" das bis jetzt erfolgreichste Exemplar aus der Riege der hauseigenen Disney-Remakes.
Die Neuen
Die weiteren Premieren kamen allesamt schwach aus dem Gatter. Auf dem vierten Rang feiert "Dora and the Lost City of Gold" seinen Einstand mit 17 Millionen Dollar. Die Kinoadaption der Nickleodeon-Fernsehserie ist in 3735 Kinos zu sehen. Der Abenteuerfilm mit Isabela Moner hat gute Kritiken erhalten und Paramount Pictures 49 Millionen Dollar gekostet.
Mit gemischten Kritiken und Platz sechs muss sich "The Art of Racing in the Rain" ("Enzo und die wundersame Welt der Menschen") begnügen. Das Drama mit einem Golden Retriever, dem Kevin Costner seine Stimme geliehen hat, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Garth Stein aus dem Jahr 2008. 20th Century Fox haben 20 Millionen Dollar investiert - mit einem Start von 8 Millionen Dollar in 2765 Lichtspielhäusern stehen die Zeichen nun auf Flop.
Noch schlimmer hat es "The Kitchen" erwischt. Der Melissa McCarthy-Kriminalfilm wird Siebter Sieger und erreicht gerade mal kümmerliche 5 Millionen Dollar in 2745 Spielorten. Das Wort "Katastrophe" scheint angebracht und zeichnete sich bereits mit den miserablen Kritiken ab. Die Adaption einer Comicreihe von 2014 hat New Line Cinema 37 Millionen Dollar gekostet.
Überhaupt nicht in die Charts kam als Zwölfter das Bleecker Street-Drama "Brian Banks" mit Aldis Hodge, der den Zuschauern bloß 2 Millionen Dollar in nur 1240 Kinos wert war.
Auf den Plätzen
Fünfter ist das Leonardo DiCaprio-Drama "Once Upon a Time in Hollywood" (3. Woche / bisher insgesamt 100 Millionen Dollar); Achter ist "Spider-Man: Far from Home" (6. Woche / 371 Mio.); Neunter ist "Toy Story 4" (8. Woche / 419 Mio.) und Zehnter schließlich das Awkwafina-Drama "The Farewell" (5. Woche / 10 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Die britische Komödie "Yesterday" muss beim großen Neustarter-Festival aus den Top Ten weichen. In sieben Wochen hat der Himesh Patel-Film 70 Millionen Dollar für Universal Pictures erlöst. Bei Kosten von 26 Millionen Dollar steht der Streifen bei weltweit 125 Millionen Dollar und gehört damit zu Danny Boyle's erfolgreichsten Werken.
Ein Achtungserfolg ist "Crawl" für Paramount Pictures geworden. Der für lediglich 13 Millionen Dollar produzierte Horrorfilm mit Kaya Scodelario konnte in fünf Wochen Karten im Wert von 38 Millionen Dollar absetzen.
Die Internet-Häme nach der Veröffentlichung des ersten Trailers über den "blauen Will Smith" ließ Böses befürchten - zumal bei Produktionskosten in Höhe von 183 Millionen Dollar -, doch wie fast immer konnten Walt Disney Pictures nicht fehl gehen. 353 Millionen Dollar hat der Fantasy-Film in zwölf Wochen umgesetzt. Aus dem Ausland kommen nochmals 682 Millionen Dollar dazu, so dass die weltweite Milliardengrenze überwunden ist. Erfolg, Dein Name ist Disney.
Das "Conjuring" Cinematic Universe zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen: "Annabelle Comes Home" erreicht in sieben Wochen 72 Millionen Dollar. Der Horrorfilm mit Vera Farmiga hat New Line Cinema 32 Millionen Dollar gekostet und liegt bei weltweit 217 Millionen Dollar. Verglichen mit den anderen "Annabelle"- und "Conjuring"-Produktionen ist dies das bisher schwächste Ergebnis, aber schwarze Zahlen schreibt auch das noch locker, so dass es keinen Grund gibt, mit der Reihe aufzuhören...