Ein Fünfjähriger (Sunny Pawar) geht in den Straßen von Kalkutta, tausende Meilen von seinem Heimatdorf entfernt, verloren und wird von einem australischen Paar (Nicole Kidman und David Wenham) adoptiert. 25 Jahre später versucht er (Dev Patel) mit Hilfe von Google Maps, sein Dorf zu finden...
Manche Geschichten sind zu schön, um wahr zu sein. Und doch ist die Handlung dieses US-Dramas nicht erfunden, sondern basiert auf der Lebensgeschichte von Saroo Brierley, der 1982 als Sheru Munshi Khan geboren und tatsächlich von seiner Familie getrennt wurde und in Australien bei Adoptiveltern aufwuchs. 2013 veröffentlichte er seine Biographie "A Long Way Home" und wurde in Australien und Indien berühmt.
The Weinstein Company produzierten für 15 Millionen Dollar die Leinwandversion. Der australische Regisseur Garth Davis ("Mary Magdalene") gab sein Regiedebut, sein Landsmann Luke Davies ("Beautiful Boy") schrieb das Drehbuch. Gefilmt wurde in den Städten Indore und Kalkutta im indischen Westbengalen sowie unter anderem in Hobart auf der australischen Insel Tasmanien.
Die erhebende Geschichte und die großartigen Schauspieler machen aus "Lion" eine bewegende Leinwandreise, die über die typischen Klischees solcher Filme hinaus weist. Die Kritiken waren 2016 gut und die Zuschauer begeistert. Mit einem weltweiten Einspiel von 140 Millionen Dollar wurde das Werk ein großer Erfolg an den Kinokassen.
Dazu kamen viele Nominierungen und Preise. Bei den Academy Awards waren der Film, Drehbuchautor Luke Davies, Nebendarstellerin Nicole Kidman, Nebendarsteller Dev Patel, Kameramann Greig Fraser und die Komponisten Volker Bertelmann alias Hauschka und Dustin O'Halloran nominiert. Bei den Golden Globes waren der Film, Nebendarstellerin Kidman, Nebendarsteller Patel und die Komponisten nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen gewannen Drehbuchautor Davies und Nebendarsteller Patel BAFTA Awards; nominiert waren Nebendarstellerin Kidman, Kameramann Fraser und die Komponisten. Darüber hinaus waren Kidman und Patel auch für Screen Actor Guild Awards nominiert und schafften damit den seltenen "Grand Slam" in der Preisverleihungssaison 2016/17. Bei den Australischen Filmpreisen gewann der Streifen ein Dutzend Preise, darunter als "Bester Film".
Kritikerin Rachael Mead schrieb in "Square Eyes": "Die letzten Szenen mögen sich voraussehbar anfühlen, aber insgesamt ist das ein bewundernswertes Beispiel, wie eine persönliche Geschichte ein Licht auf größere Themen wie Identität, Armut und globale Ungleichheit werfen kann."
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