"The Lion King" röhrte am zweiten Wochenende weniger laut als gedacht, dafür erfüllt "Once Upon a Time in Hollywood" die in ihn gesetzten Erwartungen. Heraus kam ein gutes nordamerikanisches Kinowochenende, an dem die Top Twelve-Filme alles in allem 154 Millionen Dollar umsetzten. Am Vorjahreswochende waren es 146 Millionen Dollar, als "Mission: Impossible - Fallout" mit Tom Cruise und 61 Millionen Dollar an der Spitze standen.
Gold
Mit einem zweiten dreistelligen Millionenergebnis ist es für "The Lion King" nichts geworden. Stärker als erwartet ließ der Abenteurfilm mit der Stimme von Donald Glover nach: Im Wochendvergleich ging der Umsatz um minus 60 Prozent zurück. Das reichte für 75 Millionen Dollar und am zweiten Wochenende mühelos für die erneute Pole Position in den nordamerikanischen Top Ten. Unverändert läuft die 260 Millionen Dollar teure Walt Disney Pictures-Produktion mit der Rekordzahl von 4725 Kinos. Insgesamt hat die Neuverfilmung in zehn Tagen bereits satte 350 Millionen Dollar eingespielt, weltweit sind es fast 1 Milliarde Dollar.
Damit verzeichnet das Haus mit der Maus den bereits vierten Milliarden-Streifen dieses Jahres, und mit "Toy Story 4" wird bald der fünfte folgen. Kein Wunder, dass Disney den von ihnen selbst 2016 aufgestellten Rekord für den weltweiten Jahresumsatz eines Filmstudios schon jetzt überboten haben. 7,6 Milliarden Dollar hat die Produktionsgesellschaft, deren Marktanteil in den USA aktuell bei unglaublichen 36 Prozent liegt - "Verfolger" Warner Brothers Pictures kommt auf 13 Prozent - bisher erwirtschaftet. Dank der in diesem Jahr noch folgenden Fortsetzungen "Maleficent - Mistress of Evil", "Frozen 2" und "Star Wars: The Rise of Skywalker" werden diese Schwindel erregenden Zahlen noch deutlich steigen.
Silber
Gute Nachrichten auch für Quentin Tarantino. Sein "Once Upon a Time in Hollywood" beschert ihm den umsatzstärksten Start seiner fast dreißigjährigen Karriere. 40 Millionen Dollar überbieten die 38 Millionen Dollar von "Inglourious Basterds" aus dem Jahr 2009, in welchem ebenfalls Brad Pitt mitwirkte. 3659 Lichtspielhäuser haben das Columbia Pictures-Drama im Programm, das 90 Millionen Dollar gekostet und sehr gute Kritiken erhalten hat.
Bronze
Um einen Rang nach unten verdrängt wurde "Spider-Man: Far from Home", der in seine vierte Woche geht. Der Fantasy-Film verlor nur gemäßigt Besucher mit minus 42 Prozent im Wochenvergleich, obwohl 564 Filmtheater das Tom Holland-Werk aus dem Programm nahmen. Jetzt ist die Comic-Verfilmung noch in 3851 Spielorten zu sehen, in denen Karten im Wert von 12 Millionen Dollar erworben wurden. Insgesamt liegt die 160 Millionen Dollar teure Produktion bei 344 Millionen Dollar und ist ein weiterer Triumph für das Marvel Cinematic Universe - um so mehr, weil weltweit die Milliardengrenze überwunden worden ist, was bisher noch keinem "Spider-Man"-Streifen gelang.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Toy Story 4" (6. Woche / bisher insgesamt 395 Millionen Dollar); Fünfter ist der Kaya Scodelario-Horrorfilm "Crawl" (3. Woche / 31 Mio.); Sechster ist "Yesterday" (5. Woche / 63 Mio.); Siebter ist "Aladdin" (10. Woche / 345 Mio.); Achter ist die Dave Bautista-Komödie "Stuber" (3. Woche / 20 Mio.); Neunter ist "Annabelle Comes Home" (5. Woche / 70 Mio.) und schließlich Zehnter ist das Awkwafina-Drama "The Farewell" (3. Woche / 4 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
"Midsommar" ist trotz guter Kritiken beim Publikum nicht angekommen. Mit bloß 24 Millionen Dollar in vier Wochen floppt der Horrorfilm mit Florence Pugh. Da die Produktionskosten für A24 bei nur 9 Millionen Dollar gelegen haben, könnte dennoch ein Plus herausspringen, zumal aus dem Ausland aktuell noch 5 Millionen hinzukommen. Für Regisseur Ari Aster ist es nach den 44 Millionen Dollar, die sein "Hereditary" vergangenes Jahr verzeichnete, aber in jedem Fall ein kommerzieller Rückschritt.
Als definitiver Rückschritt muss auch "The Secret Life of Pets 2" von Universal Pictures hingenommen werden. Konnte das Original vor drei Jahren 368 Millionen Dollar einheimsen, kommt die Fortsetzung jetzt in acht Wochen auf nur noch 153 Millionen Dollar, also nicht mal die Hälfte. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Patton Oswalt hat 80 Millionen Dollar gekostet. Aus dem Ausland kommen 178 Millionen Dollar dazu, so dass das weltweite Einspiel bei guten 332 Millionen Dollar liegt. Der Vorgänger hatte 507 Millionen Dollar aus dem Ausland zu einem weltweiten Einspiel von 875 Millionen Dollar erhalten.