Erneut ist es an den Walt Disney Studios gewesen, den Kinoumsätzen in Nordamerika einen Aufschwung zu verpassen. Erstmals seit sechs Wochen kann das Einspiel das des Vorjahres übertreffen - und zwar schon alleine durch die neue Nummer eins, die 191 Millionen Dollar auf sich vereint, während vor einem Jahr mit "The Equalizer 2" mit Denzel Washington und 36 Millionen Dollar an der Spitze alles in allem gute 161 Millionen Dollar durch die Top Twelve zusammen gekommen waren. Diesmal sind es grandiose 253 Millionen Dollar! All hail to "The Lion King"!
Gold
Die Kritiken sind nur gemischt. Dem Publikum ist es piepegal. "The Lion King", in diesem Jahr nach "Dumbo" und "Aladdin" schon die dritte CGI-Neuverfilmung eines Zeichentrickklassikers durch das Haus mit der Maus, erfüllt die von Disney gesetzten Hoffnungen vollauf. Mit 191 Millionen Dollar hat der Abenteuerfilm - oder ist es ein Animationsstreifen? - auf einen Schlag mehr erlöst als das Gesamtergebnis in Höhe von 114 Millionen Dollar von "Dumbo" und dürfte, wenn abgerechnet wird, in der Nähe von gigantischen 600 Millionen Dollar gelandet sein.
Der erste Rekord für den Jon Favreau-Film besteht schon einmal in den 4725 Kinos, in denen die 260 Millionen Dollar teure Produktion gestartet ist. Noch nie ist ein Werk in so vielen Lichtspielhäusern zu sehen gewesen. Der bisherige Rekord, gerade erst von "Avengers: Endgame" - ebenfalls von Disney - aufgestellt, lag bei 4662 Spielstätten. Der zweite Rekord: Noch nie hat ein Film ein besseres Auftaktwochenende im Monat Juli verbucht. Hier lag die von "Harry Potter and the Deathly Hallows - Part 2" im Jahr 2011 aufgelegte Messlatte bei 169 Millionen Dollar. Auch kein Problem für Simba & Co. Weltweit liegt "The Lion King" bereits bei 565 Millionen Dollar.
Silber
Tabellenführer "Spider-Man: Far from Home" muss dieser geballten Macht weichen. Der Fantasy-Film erreichte 21 Millionen Dollar am dritten Wochenende, was einem größeren Zuschauerschwund von minus 53 Prozent entspricht. Wie viele andere Streifen in den Top Ten - bei "Annabelle Comes Home" und "Midsommar" sogar im vierstelligen Bereich - musste die Columbia Pictures-Produktion für den neuen Platzhirsch "The Lion King" viele Säle abgeben, hier 219. Somit steht das Tom Holland-Werk derzeit in immer noch massiven 4415 Spielorten im Programm. Insgesamt stehen 320 Millionen Dollar für die 160 Millionen Dollar teure Marvel-Verfilmung zu Buche - nur noch einen Spinnensprung entfernt vom Gesamtergebnis von "Spider-Man: Homecoming", der 2016 auf 334 Millionen Dollar kam. Weltweit steht "Spider-Man: Far from Home" kurz vor der Milliardengrenze.
Bronze
Viel besser als man bei der Ankunft des Familienfilms "The Lion King" erwarten durfte, hielt sich "Toy Story 4". Im Wochenvergleich lag der Umsatz bloß um erfreulich schwache minus 25 Prozent dahinter. 15 Millionen Dollar gaben die jungen und älteren Besucher am fünften Wochenende für die 200 Millionen Dollar teure Walt Disney Studios-Produktion aus. 3750 Filmtheater haben den Animationsstreifen mit der Stimme von Tom Hanks im Programm, 460 weniger als in der Vorwoche. Das Gesamtergebnis liegt bei 376 Millionen Dollar; weltweit sind 863 Millionen Dollar zusammen gekommen.
Auf den Plätzen
Vierter ist der Kaya Scodelario-Horrorfilm "Crawl" (2. Woche / bisher insgesamt 24 Millionen Dollar); Fünfter ist "Yesterday" (4. Woche / 57 Mio.); Sechster ist die Kumail Nanjiani-Komödie "Stuber" (2. Woche / 16 Mio.); Siebter ist "Aladdin" (9. Woche / 340 Mio.); Achter ist "Annabelle Comes Home" (4. Woche / 66 Mio.), Neunter ist der Florence Pugh-Horrorfilm "Midsommar" (3. Woche / 22 Mio.) und schließlich Zehnter "The Secret Life of Pets 2" (7. Woche / 151 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Das war es wohl mit den "Men in Black". Das Reboot "Men in Black International", um das niemand gebeten hatte, ist von den Kritikern verrissen worden, wird vom Publikum abgelehnt und - entscheidend - ist mit 78 Millionen Dollar nur mäßig erfolgreich gelaufen. Die 110 Millionen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion mit Chris Hemsworth musste am sechsten Wochenende die Charts verlassen. Weltweit liegt das Gesamtergebnis bei 247 Millionen Dollar. Nicht schlecht, aber bei diesen Kosten nichts, was eine Weiterführung der Reihe nahelegt.