In einem Jahr mit vielen enttäuschenden Fortsetzungen und Reboots kann man sich als Kinobesitzer auf eines verlassen: Marvel Cinematic Universe. "Spider-Man: Far from Home" sorgte bereits ab Dienstag in Kanada und den USA für volle Kinosäle, Rekordergebnisse und Top Twelve-Charts, die endlich mal wieder mit denen des Vorjahreswochenendes mithalten konnten. Diesmal kamen hervorragende 178 Millionen Dollar zusammen, vor einem Jahr waren es 179 Millionen Dollar, als "Ant-Man and the Wasp" mit Paul Rudd und 75 Millionen Dollar auf dem Kinokassenthron debutierte.
Gold
Der Dienstag war mit 39 Millionen Dollar der stärkste aller Zeiten vor "The Amazing Spider-Man" und dessen 35 Millionen Dollar im Jahr 2012 für "Spider-Man: Far from Home". Und das Tempo der 160 Millionen Dollar teuren Columbia Pictures-Produktion ließ bis zum Sonntag nicht nach. Am Ende steht mit 185 Millionen Dollar ein Rekordergebnis für einen Sechs Tage-Starter. Das eigentliche Wochenende von Freitag bis Sonntag trug 93 Millionen dazu bei. Die neue Marvel Comics-Verfilmung liegt nach sechs Tagen deutlich vor "Spider-Man: Homecoming" und dessen 154 Millionen Dollar vor drei Jahren. Mit dem massiven Start von 4634 Kinos für den Fantasy-Film mit Tom Holland fehlte nicht viel zum Premierenkinorekord von "Avengers: Endgame", der im April auf 4662 Spielplänen stand.
Silber
"Toy Story 4" musste die Spitzenposition räumen und erreichte 33 Millionen Dollar in seiner dritten Woche. 35 Lichtspielhäuser hatten den Animationsstreifen aus dem Programm genommen; er ist damit aber immer noch in ebenfalls massiven 4540 Filmtheatern zu sehen. Die 200 Millionen Dollar teure Walt Disney Studios-Produktion mit der Stimme von Tom Hanks, die im Wochenvergleich einen gemäßigten Zuschauerschwund von minus 43 Prozent verzeichnete, steht bei insgesamt 306 Millionen Dollar.
Bronze
10 Millionen Dollar war den Kinogängern "Yesterday" an dessen zweiten Wochenende wert. Die britische Komödie hatte sogar mit plus elf Kinos einige Spielstätten zusätzlich eingeräumt bekommen, so dass sie nun in 2614 Spielorten gezeigt wird. Der Besucherschwund für das Hamish Patel-Werk bewegte sich mit minus 40 Prozent ebenfalls in gemäßigten Bahnen. Die 26 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion liegt bei insgesamt 36 Millionen Dollar.
Die Neuen
Mit 10 Millionen Dollar legte der am Mittwoch gestartete "Midsommar" das beste Debut einer Independent-Produktion dieses Jahres hin. Verglichen mit "Hereditary", dem vorherigen Film von Regisseur Ari Aster, und dessen Start in Höhe von 13 Millionen Dollar, blieb der Horrorfilm allerdings etwas zurück. 2707 Kinos haben die 10 Millionen Dollar teure A24-Produktion im Programm, die auf Platz sechs einsteigt.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Annabelle Comes Home" (2. Woche / bisher insgesamt 50 Millionen Dollar); Fünfter ist "Aladdin" (7. Woche / 320 Mio.); Siebter ist "The Secret Life of Pets 2" (5. Woche / 140 Mio.); Achter ist "Men in Black International" (4. Woche / 72 Mio.), Neunter ist "Avengers: Endgame" (11. Woche / 848 Mio.) und schließlich Zehnter ist "Rocketman" (6. Woche / 89 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
In die Rubrik "Enttäuschende Reboots" fällt zumindest finanziell "Child's Play". Der Horrorfilm, in welchem Mark Hamill seine Stimme an Chucky die Mörderpuppe leiht, kommt nach drei Wochen auf nur 27 Millionen Dollar. Da er United Artists aber nur 10 Millionen Dollar an reinen Produktionsausgaben gekostet hat, sollte sich der Schaden in Grenzen halten.
Ein uneingeschränkter Erfolg ist dagegen "John Wick: Chapter 3 - Parabellum" geworden, und Summit Entertainment haben ja auch bereits eine weitere Fortsetzung mit dem von Keanu Reeves verkörperten Auftragsmörder angekündigt. 165 Millionen Dollar hat der Thriller in acht Wochen eingebracht und damit deutlich den ersten Part und dessen 43 Millionen Dollar und den zweiten und dessen 92 Millionen Dollar übertroffen. Von Teil zu Teil seine Einnahmen verdoppeln - das ist der Stoff, aus dem die Träume von Filmstudios gemacht sind...