Judi Dench ist eine der wenigen Kolleginnen gewesen, die sich nach den Anschuldigungen gegen Kevin Spacey wegen sexueller Übergriffe und dem darauf folgenden Fallenlassen des Amerikaners durch Hollywood vor zwei Jahren hinter den Mimen gestellt hatte. Die Schauspielerin hat ihre Verteidigung nun in einem Interview mit "Radio Times" bekräftigt und auch Produzent Harvey Weinstein einbezogen.
Dench verteidigte nicht das Verhalten der Beiden, aber äußerte erneut Unverständnis, dass das Lebenswerk des Akteurs und des Produzenten sozusagen in Geiselhaft mit den Anschuldigungen genommen worden sei. "Man kann jemanden nicht sein Talent absprechen. Sollen wir zum Beispiel zehn Jahre im Old Vic und alles, was er dort als Künstlerischer Leiter geleistet hat, leugnen - und wie wunderbar er in all diesen Filmen gewesen ist? ", fragte die 84-Jährige bezüglich Spacey. "Werden wir all die Filme, die Harvey produziert hat, nicht wieder sehen? Genauso gut könnten wir nie wieder ein Bild von Caravaggio anschauen oder ein Stück von Noel Coward."
Das Gerichtsverfahren wegen unter anderem Vergewaltigung gegen Weinstein wird am 9. September beginnen. Der Produzent hat sich in allen Anklagepunkten für "nicht schuldig" erklärt. Kevin steht bereits wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung vor Gericht und hat sich ebenfalls für "nicht schuldig" erklärt.