Anfang der Fünfziger wird eine Gruppe Jugendlicher in einer Kleinstadt in Texas, die langsam kulturell und wirtschaftlich stirbt, erwachsen.
"Das wichtigste Werk eines jungen Regisseurs seit 'Citizen Kane'!"
Ein größeres Lob als dieses aus der "Newsweek" kann man kaum erhalten - und es sollte für Peter Bogdanovich ("She's Funny That Way") noch besser kommen: Sein "The Last Picture Show" wurde 1971 ein Riesenerfolg beim US-Publikum, erhielt unter anderen acht Oscar-Nominierungen und wurde universell gepriesen.
Bogdanovich war kein Debutant - er hatte bereits 1968 zwei kleine Independent-Produktionen verantwortet -, aber der 31 Jahre alte Filmkritiker sah sich hier einer größeren Herausforderung gegenüber, hinter der mit Columbia Pictures eines der großen Filmstudios stand. Das Budget betrug 1,3 Millionen Dollar, und das zu führende Ensemble war groß - neben den Debutanten Cybill Shepherd und Randy Quaid umfasste es Ellen Burstyn, Cloris Leachman, Timothy Bottoms, Jeff Bridges und Ben Johnson.
Das Drehbuch hatte Peter zusammen mit dem Autoren Larry McMurtry geschrieben, der damit seinen eigenen, gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1966 adaptierte. Gefilmt wurde bewusst in Schwarzweiß im texanischen Archer City, der Heimatstadt von McMurtry. Bogdanovich rekonstruiert die Epoche der frühen Fünfziger sorgfältig und nutzt Ort und Spielzeit exzellent, um eine traurige und bewegende Geschichte des Aufwachsens zu erzählen, die von beeindruckenden Darstellern getragen wurde.
Nebendarstellerin Cloris Leachman gewann den Academy Award und den Britischen Filmpreis; Nebendarsteller Ben Johnson erhielt den Academy Award, den Golden Globe und den Britischen Filmpreis. Oscar-nominiert waren der Film, Regisseur Peter Bogdanovich, sein Drehbuch, Nebendarstellerin Ellen Burstyn, Nebendarsteller Jeff Bridges und Kameramann Robert Surtees. Bei den Golden Globes waren der Film, Regisseur Bogdanovich und die Nebendarstellerinnen Burstyn und Leachman nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen wurde das Drehbuch prämiert; nominiert waren noch der Film, Regisseur Bogdanovich und Nebendarstellerin Burstyn.
Da Bogdanovich auch für den Directors Guild Award nominiert war, erreichte der Filmemacher in dieser Preisverleihungssaison den Grand Slam aus Academy Award, Golden Globe, Britischem Filmpreis und DGA Award - ein Karrierehöhepunkt gleich zu Beginn der Laufbahn.
1998 nahm die US-Library of Congress "The Last Picture Show" als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" in das National Film Registry auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Eine Zuschauerin schwärmt: "Was diesen Film so großartig macht, ist die Handlung - selten hat eine Erzählung solche Größe in so kleinem Maßstab erreicht. Was kann so interessant sein an einer Gruppe von Hinterwäldlern in einem staubigen, zurück gebliebenen Flecken auf der Landkarte in Texas? Und dennoch ist die Geschichte gewaltig. Komödie, Tragödie, Romanze, Verzweiflung, Verrat, Liebe, Tod, Untreue, Langeweile, Verlassenheit - das alles gibt es hier, und sie werden mit liebevoller Sorgfalt portraitiert. Die Schauspieler und der Regisseur heben das Ganze über die bloßen Worte hinaus in das Erhabene. Alle sind absolut perfekt in ihren Darstellungen. Aber für Cloris Leachman fehlen einem die Worte, um ihr gerecht zu werden. Andere Streifen mögen diesen hier in Einzelaspekten übertreffen, aber ich habe bisher keinen anderen gesehen, der alle Elemente mit solch zarter und überwältigender Kraft kombiniert. Für mich gehört dieses Werk zum Besten, was das Kino zu bieten hat."
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