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Joon-ho Bong gewinnt die Goldene Palme
Joon-ho Bong gewinnt die Goldene Palme
© Cannes Film Festival

Cannes: Goldene Palme geht an südkoreanischen "Parasite"

Emily Beecham und Antonio Banderas ausgezeichnet

Er selbst hatte gezweifelt, ob sein Drama "Gisaengchung" ("Parasite") überhaupt als Wettbewerbsfilm geeignet sei, weil es wahrscheinlich für ein internationales Publikum und die Wettbewerbsjury als "hyper-lokaler Film" zu schwer zu entschlüsseln sei - und jetzt hat Joon-ho Bong vorgestern zum Abschluss der 72. Internationalen Filmfestspiele von Cannes als erster Südkoreaner die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, erhalten. Und zwar nach einer einstimmigen Entscheidung der Jury, wie deren Vorsitzender, der mexikanische Regisseur Alejandro Gonzalez Inarritu, betonte.

Das sozialkritische Werk, das bei seiner Aufführung eine fünfminütige Stehende Ovation erhalten hatte, handelt von einer Familie, deren Mitglieder alle arbeitslos sind. Als der Sohn als Hausangestellter bei einer wohlhabenden Familie Arbeit findet, töten er und seine Angehörigen nach und nach die Angestellten, um selbst die Stellen zu übernehmen.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an "Atlantique" der Regiedebutantin Mati Diop. In dem französischen Drama erzählt die Regisseurin eine tragische Liebesgeschichte im Senegal. Der Preis der Jury wurde in diesem Jahr von der Jury gleich zweimal vergeben - an das französische Drama "Les Misérables" von Ladj Ly sowie an den brasilianischen Science Fiction-Film "Bacurau" von Juliano Dornelles und Kleber Mendonça Filho.

Den Preis für die Regie erhielten die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne für ihr Drama "Le jeune Ahmed"; für das beste Drehbuch wurde die Französin Céline Sciamma für ihr Drama "Portrait de la jeune fille en feu" prämiert, das als einer der Favoriten auf die Goldene Palme galt.

Bei den Schauspielern gingen die Engländerin Emily Beecham für den österreichischen, auf Englisch gedrehten Science Fiction-Film "Little Joe" und der Spanier Antonio Banderas für das spanische Drama "Dolor y gloria" siegreich hervor.

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