Ein bei einer Razzia angeschossener, als Terrorist verdächtigter Wissenschaftler (Bruno Ganz) verliert für längere Zeit Sprache und Erinnerungsvermögen. Während er von der Öffentlichkeit wahlweise als Krimineller oder Märtyrer vereinahmt wird, begibt er sich auf seine ganz eigene Wahrheitssuche.
Dieses westdeutsche Drama ist ohne den Deutschen Herbst, die Zuspitzung der Auseinandersetzung der deutschen Staatsmacht mit dem Linksterrorismus im Jahr 1977, sicher nicht denkbar. Aber Regisseur und Drehbuchautor Reinhard Hauff, der den Streifen von März bis Mai 1978 in und um München drehte, ging über die Darstellung von Terroristenhysterie und der Fragwürdigkeit neuer Polizeigesetze, welche die Bundesrepublik damals beschäftigten, hinaus und zeigte via einen grandiosen Bruno Ganz, wie ein Mensch, dem seine Identität verloren gegangen ist, sich diese neu konstruiert - mit allen Chancen und Risiken für sich und seine Umwelt.
"Messer im Kopf" erhielt 1978 gute Kritiken und wurde mit 382 000 Zuschauern ein solider Erfolg. Bei den Deutschen Filmpreisen wurden das Werk als zweitbester Film des Jahres hinter "Die Blechtrommel" und Kameramann Frank Brühne geehrt; nominiert waren die Nebendarsteller Hans Christian Blech und Heinz Hoeing.
Eine Zuschauerin lobt: "Es gibt keine Spezialeffekte, keine wunderschönen Stars, keine besonderen Ausschmückungen. Aber jede Einstellung ist perfekt. Jedes Bild ist notwendig. Jede Nuance ist angebracht. Und Bruno Ganz ist absolut superb in jedem Moment. Der Film lässt einen bis zum letzten Bild nicht los und wird gerade zum Schluss hin immer besser."
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