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Angst essen Seele auf - Brigitta Mira und El Hedi ben Salem
Angst essen Seele auf - Brigitta Mira und El Hedi ben Salem

TV-Tipp für Montag (20.6.): Brigitte Mira muss sich für ihre Liebe rechtfertigen

Arte zeigt "Angst essen Seele auf"

"Angst essen Seele auf", Arte, 22:10 Uhr
Als eine Deutsche (Brigitte Mira) und ein 25 Jahre jüngerer marrokanischer Gastarbeiter (El Hedi ben Salem) heiraten, bringen sie ihre gesamte Umwelt gegen sich auf.

Was Regisseur und Drehbuchautor Rainer Werner Fassbinder als bloße Fingerübung erachtete, die er in zwei Wochen zwischen dem Ende der Dreharbeiten an dem Fernsehfilm "Martha" und dem Start der Dreharbeiten zum Kinofilm "Fontane Effie Briest" absolvierte, geriet ihn zu einem seiner besten Filme überhaupt. Der stets arbeitende Berserker verband hier genial zwei Aspekte: Seine Leidenschaft für die US-Dramen von Douglas Sirk - hier insbesondere "All That Heaven Allows" von 1955 - und eine schnörkellose Betrachtung des bundesrepublikanischen Alltagslebens, dessen Fremdenfeindlichkeit er als Vertriebenenkind in der Nachkriegszeit selbst erlebt hatte.

Das deutsche Drama aus dem Jahr 1974 ist einer der Goldstandards des Neuen Deutschen Kinos, das intensive Portrait einer Beziehung und zugleich die mit kühler Brillanz vollzogene Analyse der Missachtung von Minderheiten und der Mechanismen sozialer Unterdrückung, erzählt mit bitterer Ironie und kritischer Schärfe.

Für "Angst essen Seele auf", der durchweg gute Kritiken - auch im Ausland - erhielt, gewann Brigitte Mira den Deutschen Filmpreis.

Ein Zuschauer schwärmt: "Das ist keine kitschige Romanze, sondern die Geschichte zweier Liebender, die darum kämpfen, von ihrer Umwelt akzeptiert zu werden. Der Film bringt Rainer Werner Fassbinder's Qualitäten am besten zur Geltung: Durch sehr einfache Einstellungen - Gesichtsausdrücke, leere Räume, um die Einsamkeit der Charaktere auszudrücken - macht er den Streifen sehr emotional. Und dann die unglaublichen Schauspieler. Aus der gesamten Besetzung ragt Brigitte Mira hervor. Eigentlich eine Komödiantin, glänzt sie hier in einer dramatischen Rolle. Ihre Rede in einem Restaurant, als alle sie und ihren Mann anstarren, aber nicht bedienen wollen, ist Herz zerreißend, ihre ganze Darstellung unvergesslich. Das Werk zeigt, was man selbst mit einem winzigen Budget machen kann, wenn man an die Kraft seiner Geschichte glaubt."



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