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John Singleton gestorben

Schlaganfall mit 51 Jahren

Gestern ist John Singleton im Alter von 51 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Die Nachricht kam trotz des jungen Alters des US-Regisseurs nicht überraschend, nachdem bereits vergangene Woche bekannt geworden war, dass er im Krankenhaus in Los Angeles lag. Am 17. April hatte er den Schlaganfall erlitten und lag seitdem im Koma.

Die Familie des Filmemachers veröffentlichte diese Stellungnahme: "John ist friedlich eingeschlafen, umgeben von seiner Familie und seinen Freunden. Wir wollen den unglaublichen Ärzten im Cedars-Sinai Hospital für ihre professionelle Fürsorge und Freundlichkeit danken und erneut allen Fans, Freunden und Kollegen von John für all ihre Liebe und Unterstützung, die sie in dieser schwierigen Zeit gezeigt haben."

John Daniel Singleton wurde am 6. Januar 1968 als Sohn einer Pharma-Referentin und eines Maklers in Los Angeles geboren. Durch "Star Wars" und Steven Spielberg entdeckte er die Liebe zum Film.

1992 wurde Singleton mit 24 Jahren die bis dahin jüngste Person und der erste Afro-Amerikaner, der jemals eine Oscar-Nominierung für die Regie erhielt. Die Ehrung wurde dem Regisseur für "Boyz n the Hood" zuteil, mit dem John seine eigenen Erfahrungen als aufwachsender Jugendlicher in South Central Los Angeles verarbeitete. Das Drehbuch hatte er bereits geschrieben, als er die University of Southern California besuchte. Dieses wurde ebenfalls für den Academy Award nominiert.

In der Folge inszenierte Singleton Kinofilme wie "Shaft" mit Samuel L. Jackson von 2000, "2 Fast 2 Furious" mit Paul Walker von 2003, "Four Brothers" mit Mark Wahlberg von 2005 und "Abduction" ("Atemlos") mit Taylor Lautner von 2011, der auch sein letzter Kinofilm bleiben sollte. Mit insgesamt neun Spielfilmen bleibt sein Oevre überschaubar, und Singleton beklagte 2014, dass afro-amerikanische Filmemacher es schwer in Hollywood hätten, Projekte zu realisieren. In den vergangenen Jahren arbeitete der Filmemacher für das Fernsehen als Produzent und Regisseur, schuf die Serie "Snowfall" und inszenierte einzelne Episoden für "Billions" und "Empire".

John war 1996 für ein Jahr mit der ghanaischen Schauspielerin Akosua Busia verheiratet; er hinterlässt fünf Kinder.


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