Vorgestern ist nach kurzer schwerer Krankheit Hannelore Elsner im Alter von 76 Jahren verstorben. Familienanwalt Matthias Prinz bestätigte das gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Als Anwälte der Familie haben wir die traurige Pflicht, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass Hannelore Elsner überraschend schwer erkrankt und am Ostersonntag friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten aus Respekt vor der Privatsphäre der Familie von weiteren Anfragen Abstand zu nehmen, zumal zu weiteren Details keine Stellung genommen wird."
Hannelore Elsner wurde am 26. Juli 1942 in Burghausen geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung in München. Sie stand ab 1964 in München und Berlin auf der Bühne, bereits mit 17 Jahren hatte sie 1959 ihr Spielfilmdebut in "Freddy unter fremden Sternen" gegeben. In den Sechzigern war sie im Kino hauptsächlich in Komödien wie "Zum Teufel mit der Penne" und "Die Lümmel von der ersten Band" zu sehen. 1973 war sie als erste westdeutsche Darstellerin in einer DEFA-Produktion in dem DDR-Drama "Aus dem Leben eines Taugenichts" zu sehen.
Parallel arbeitete Elsner ebenfalls seit den sechziger Jahren viel für das Fernsehen. Von 1990 bis 1992 war sie in der ZDF-Reihe "Mit Leib und Seele" zu sehen; 1994 bis 2006 spielte sie in 66 Folgen "Die Kommissarin" in der ARD. Viel Anerkennung verschaffte ihr die Titelrolle in dem Kinofilm "Die Unberührbare" aus dem Jahr 2000, für den sie den Deutschen Filmpreis erhielt. 2003 gewann sie die Auszeichnung erneut für ihre Leistung in "Mein letzter Film". 2004 wirkte sie in der Komödie "Alles auf Zucker!" mit; 2008 war sie in "Kirschblüten - Hanami" zu sehen - für beide Filme wurde sie als Haupt- beziehungsweise Nebendarstellerin für den Deutschen Filmpreis nominiert. In der Fortsetzung "Kirschblüten & Dämonen" ist Elsner noch aktuell auf den Leinwänden präsent, einige weitere Produktionen wie das britische Drama "A Rose in Winter" werden noch folgen.
Für den Deutschen Filmpreis war die Schauspielerin noch mehrfach nominiert: Bereits 1963 für die Hauptrolle in "Die endlose Nacht", 1973 für die Nebenrolle in "Der Stoff aus dem die Träume sind" und 1974 für die Hauptrolle in "Die Reise nach Wien".
Hannelore arbeitete daneben auch als Synchronsprecherin und lieh unter anderem Liza Minelli und Fanny Ardant ihre Stimme.
Von 1964 bis 1966 war die Mimin mit dem Kollegen Gerd Vespermann verheiratet. Von 1973 bis zu dessen Tod 1981 war sie mit Regisseur Alf Brustellin liiert. Von 1993 bis zur Scheidung 2000 war sie mit dem Theaterdramaturgen Uwe Carstensen verheiratet. Mit Regisseur Dieter Wedel hat sie einen Sohn. 1997 erhielt sie den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.