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Shazam - Jack Dylan Grazer und Zachary Levi
Shazam - Jack Dylan Grazer und Zachary Levi
© Warner Bros.

Kinocharts USA (12. - 14.4.): "Shazam!" weist "Hellboy" in die Schranken

"Little" kommt größer raus

Die Ruhe vor dem "Avengers: Endgame"-Sturm hat scheinbar schon zwei Wochen vorher eingesetzt. Nur mäßige 104 Millionen Dollar konnten die Top Twelve-Filme am vergangenen Wochenende in Nordamerika erwirtschaften; am Vorjahreswochenende waren es 131 Millionen Dollar, als "Rampage" mit Dwayne Johnson mit 35 Millionen Dollar an der Spitze einstieg. Von solchen Ergebnissen sind die vier Premieren dieses Wochenende meilenweit entfernt, was zu dem mageren Gesamtergebnis der Top Twelve beitrug. Noch zehn Tage, dann heißt es endlich: "Avengers, übernehmen Sie!"

Gold
"Shazam!" verteidigt am zweiten Wochenende die Tabellenführung, aber der Zuschauerrückgang von minus 54 Prozent ist heftig. 24 Millionen Dollar spielte der Fantasy-Film mit Zachary Levy ein, der zusätzliche 89 Kinos besetzte und damit seine Position als meistgezeigter Streifen Nordamerikas mit 4306 Lichtspielhäusern ausbaute. Nach zehn Tagen steht die 100 Millionen Dollar teure New Line Cinema-Produktion bei 94 Millionen Dollar.

Silber
Leichte Überraschung auf dem zweiten Platz: Silber geht nicht an den allseits erwarteten "Hellboy", sondern an "Little". Die Komödie mit Regina Hill, die das Tom Hanks-Werk "Big" aus dem Jahr 1988 einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, setzte 15 Millionen Dollar um. Die 20 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion steht auf 2667 Spielplänen.

Bronze
In der Woche, in der Details über die wenig erfreulichen Umstände der "Hellboy"-Dreharbeiten ans Licht der Öffentlichkeit gekommen und die Kritiker über den Fantasy-Film hergefallen sind, setzt sich diese Unerfreulichkeit mit einem wenig erbaulichen Debutergebnis nahtlos fort. Nur 12 Millionen Dollar zum Einstand sind ein schwacher Start für die Summit Entertainment-Produktion und bereits der finale Sargnagel für alle Ambitionen, mit diesem Reboot eine weitere Reihe um den Comic-Helden anzuschieben.

Die 12 Millionen Dollar liegen selbst unter den von der Summit-Muttergesellschaft Lionsgate Films als unterem Erwartungshorizont ausgegebenen 17 Millionen Dollar. Die ersten beiden "Hellboy"-Streifen mit Ron Perlman waren 2004 und 2008 zum Start auf jeweils 23 Millionen beziehungsweise 34 Millionen Dollar gekommen. Die David Harbour-Version ist derzeit in 3303 Spielstätten zu sehen und dürfte es auf dem Heimatmarkt alleine nicht mehr schaffen, die 50 Millionen Dollar Produktionskosten einzuspielen, zumal auch die Mundpropaganda schlecht ist.

Die Neuen
Katastrophale Premiere für "After" ("After Passion"). Die Jugendbuchverfilmung mit Josephine Langford, die auch unter schlechten Rezensionen ächzte, erreicht mit bloß 6,0 Millionen Dollar nur den achten Rang. Die 14 Millionen Dollar teure Aviron-Produktion startete in 2138 Filmtheatern.

Für Laika grüßt wieder mal das Murmeltier. Wie so oft bei den Stop Motion-Streifen des Studios sind die Kritiker angetan, aber das Familienpublikum bleibt aus - und diesmal so richtig. 5,9 Millionen Dollar für "Missing Link" ("Mister Link") mit der Stimme von Zach Galifianakis sind gruselig schwach. United Artists haben den Animationsstreifen ins Programm von 3413 Spielorte verliehen.

Auf den Plätzen
Vierter ist "Pet Sematary" ("Friedhof der Kuscheltiere" / 2. Woche / bisher insgesamt 40 Millionen Dollar); Fünfter ist "Dumbo" (3. Woche / 90 Mio.); Sechster ist "Captain Marvel" (6. Woche / 386 Mio.); Siebter ist "Us" (4. Woche / 163 Mio.) und schließlich Zehnter ist das Taraji P. Henson-Drama "The Best of Enemies" (2. Woche / 8 Mio.).

Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Ein solider Erfolg trotz fehlender großer Namen ist "Five Feet Apart" ("3 Schritte zu dir") geworden. Das Lionsgate-Drama mit Haley Lu Richardson, das 7 Millionen Dollar gekostet hat, ist den Besuchern in fünf Wochen 44 Millionen Dollar wert gewesen.

Keine größere Resonanz hat das Drama "Unplanned" mit Ashley Bratcher gefunden. Der Anti-Abtreibung-Film des kleinen Verleihers Pure Flix hat in drei Wochen 16 Millionen Dollar eingebracht.

"Wonder Park" ("Willkommen im Wunder Park") floppt mit 43 Millionen Dollar in fünf Wochen. Paramout Pictures haben 100 Millionen Dollar Produktionskosten in den Animationsstreifen mit der Stimme von Brianna Denski investiert.

Ganz anders sieht es bei "How to Train Your Dragon: The Hidden World" ("Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt") aus, der erst am achten Wochenende aus den Charts verdrängt worden ist. Der Animationsstreifen mit der Stimme von Jay Baruchel kommt auf 158 Millionen Dollar Umsatz, bei Produktionskosten von 129 Millionen Dollar für Universal Pictures. Gemessen an den ersten beiden Teilen ist dieses gute Ergebnis allerdings enttäuschend: Inflationsbereinigt kam der erste Part 2010 auf 249 Millionen Dollar und der zweite 2014 auf 194 Millionen Dollar. Da der Erfolg im Ausland allerdings gewaltig ist - dort sind bis jetzt 354 Millionen Dollar in die Kassen geflossen - ist über weitere Fortsetzungen oder Ableger das letzte Wort noch nicht gesprochen.

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