"Final Portrait", 3sat, 21:45 Uhr
Der schweizerische Maler und Bildhauer Alberto Giacometti (Geoffrey Rush) bittet den befreundeten amerikanischen Schriftsteller James Lord (Armie Hammer) für ihn Modell zu sitzen - was wesentlich länger dauert als ursprünglich vereinbart...
Alberto Giacometti wird als einer der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts angesehen - und im Gegensatz zu anderen Künstlern der Vergangenheit, die posthum entdeckt werden und deren bis dahin unbeachtete Kunst erst dann Rekordsummen erzielen sollten, wurde der Schweizer bereits zu Lebzeiten gefeiert, und seine Werke erzielten Rekorderlöse. Was Giacometti nicht daran hinderte, sein Leben weiter so zu leben, wie er es für richtig hielt, und keine Kompromisse bei seinem künstlerischen Schaffensprozess einzugehen, wie dieses britische Drama zeigt.
Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Stanley Tucci orientierte sich bei seiner Independent-Produktion, die seine erste Regiearbeit seit "Blind Date" zehn Jahre zuvor wurde, an der Biographie "A Giacometti Portrait" des von Armie Hammer dargestellten James Lord, der Giacometti 1964 in 18 Sessionen Modell gesessen hatte, aus dem Jahr 1965. Gedreht wurde der in Paris spielende Streifen in London und in den Twickenham Studios in der Grafschaft Middlesex.
Tucci gelingt es, eine ruhige Geschichte geduldig und fesselnd zu erzählen, wobei die Handlung von einem wunderbaren Ensemble, insbesondere nachtürlich von Geoffrey und Armie, zum Leben erweckt wird.
"Final Portrait", der 2017 auf der Berlinale seine Premiere feierte, erhielt gute Kritiken, kam aber weltweit in nur wenige Programmkinos und wurde bei der Preisverleihungssaison komplett übergangen.
Kritiker Barry Paris schrieb in der "Pittsburgh Post-Gazette": "Das hinreißende Portrait eines ruhelosen und anregenden Künstlers und einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier völlig unterschiedlicher Männer, die durch den Segen und den Fluch des künstlerischen Schaffensprozesses aneinander gebunden wurden."
"Frozen - Eiskalter Abgrund", Sat1, 01:20 Uhr
Drei in einem Sessellift vergessene Skifahrer (Emma Bell, Shawn Ashmore und Kevin Zegers) müssen Entscheidungen über Leben und Tod fällen: Was ist besser, als sitzend zu erfrieren?
In diesem kleinen Independent-Thriller von 2010 fragt Drehbuchautor und Regisseur Adam Green: "Was wäre, wenn der Skilift abends ausgestellt wird und du oben am Berg noch in der Gondel hängst?" Diese Ausgangslage nutzt der Filmemacher für einfallsreiche und spannende 90 Minuten, wobei ihm talentiertere Schauspieler und ein besseres Drehbuch nicht geschadet hätten. Gedreht wurde in Snowbasin nahe Ogden im US-Bundesstaat Utah.
Kritiker David Edwards lobte im "Daily Mirror": "Mit glaubwürdigen Figuren, einem echten Gefühl der Angst und diesem klasse 'Was würdest du tun?'-Aufhänger funktioniert der Film auf allen Ebenen. Ein echt eiskalter Thriller."
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