"Blues Brothers", 3sat, 20:15 Uhr
Elwood (Dan Aykroyd) und Jake Blues (John Belushi) versammeln ihre alte Band, um mit einem Benefizkonzert das Waisenhaus zu retten, in dem sie aufgewachsen sind.
Es hätte eine Katastrophe für Universal Pictures werden können, die statt der ursprünglich geplanten 12 Millionen Dollar am Ende 30 Millionen Dollar in diese US-Komödie investiert hatten, deren Vor-, Haupt- und Nachproduktion chaotisch verlaufen waren. Aber als die Filmbranche mit einem Riesenflop rechnete, sorgte die unwiderstehliche Mischung aus überdrehter Ausgelassenheit, unbändiger Zerstörungswut mit zahlreichen unfallträchtigen Autoverfolgungsjagden, mitreißenden Musiknummern und den charismatischen Hauptdarstellern für einen Kassenerfolg. In den USA wurde "The Blues Brothers" zum Hit, und weltweit standen am Ende 115 Millionen Dollar Umsatz.
Die Idee ging auf die Figuren Elwood und Jake Blues zurück, die Dan Aykroyd und John Belushi in der NBC-Fernsehshow "Saturday Night Live" darstellten. Als Aykroyd ankündigte, einen Kinofilm rund um die Charaktere zu stricken, war Hollywood elektrisiert: Nicht nur, dass Dan und John dank "SNL" höchst populär waren, auch die Komödie "Animal House" mit John war ein gigantischer Kinoerfolg gewesen. Es entspann sich ein Bieterkrieg der Studios, aus dem Universal knapp vor Paramout erfolgreich hervorgingen.
Die Probleme fingen damit an, dass Dan, der noch nie ein Drehbuch geschrieben und laut eigenem Bekunden davon auch keine Ahnung hatte, ein Skript vorlegte, das doppelt so lang war wie eigentlich üblich. Regisseur John Landis musste das Ganze erstmal überarbeiten und verfilmbar machen.
Gedreht wurde vor Ort in Chicago, wo Belushi's Kokainsucht und schwere Partynächte außer Kontrolle gerieten. Der damals 30-Jährige, der drei Jahre später an einer Überdosis sterben sollte, war oftmals nicht einsatzfähig, was die Produktion Zeit und Geld kostete. Drehzeit und Budget wurden also nicht nur wegen der aufwendigen Autoverfolgungsjagden überzogen, und nur mit vereinten Kräften der Schauspielkollegen konnte John vom Koks ferngehalten und die Produktion in Los Angeles beendet werden.
Die Schnittfassung, die Landis vorlegte, war dann zweieinhalb Stunden lang - sehr zum Missfallen von Universal-Chef Lew Bassermann, der 20 Minuten rausschneiden ließ.
Am Schluss war trotz aller Probleme ein Streifen entstanden, der schnell seinen Kultfilmstatus erlangte und nicht nur seinen Tribut an die Stadt Chicago, sondern auch an viele Musikergrößen wie Aretha Franklin, James Brown, Ray Charles und John Lee Hooker zollte.
Ein Zuschauer schwärmt: "Wunderbar überdreht, überschäumend mit gutmütiger Energie, dazu etwas von der besten Musik des 20. Jahrhunderts. Die Nummern wie "Respect", "Shake Your Tail Feathers" und "Minnie the Moocher" sind wahrlich spektakulär. Und der Streifen schafft etwas, was viele Kritiker für nicht möglich hielten - Autoverfolgungsjagden, die wirklich witzig sind. Dieser Film ist schlicht und einfach ein wunderbar unterhaltsamer Spaß, bei dem man von Anfang bis Ende lacht."
"Batman Begins", Pro7, 23:20 Uhr
Nachdem er von seinem Mentoren (Liam Neeson) trainiert worden ist, macht sich Batman (Christian Bale) daran, das von Kriminalität gepeinigte Gotham City von der Korruption zu befreien, welche die Vogelscheuche (Cillian Murphy) und die Schattenliga über die Stadt gebracht haben.
Satte acht Jahre ruhte die "Batman"-Saga, die Joel Schumacher mit seinem grausamen "Batman und Robin" 1997 auf alle Zeiten diskreditiert zu haben schien. Doch dann kam Christopher Nolan ("Interstellar"). Das Interesse war 2005 sicherlich da, aber niemand konnte vorausahnen, wie grandios der Brite den Fledermaus-Mann wiederbeleben würde. Zunächst mal war Schluss mit lustig - dieser Batman hat Gravitas.
Und statt Chris O´Donnell, Arnold Schwarzenegger und Alicia Silverstone gab es jetzt Christian Bale, Michael Caine, Liam Neeson, Gary Oldman, Morgan Freeman, Tom Wilkinson...ein phantastisches Kinoerlebnis im doppelten Wortsinne, das die Basis für den Megaerfolg "The Dark Knight" legte, der drei Jahre später Kassenrekorde pulverisieren sollte.
"Batman Begins" ist düster, aufregend, intelligent, mit einer brütenden Stimmung. Nolan's damaliger Standard-Kameramann Wally Pfister wurde für einen Oscar nominiert - eine von vielen Nominierungen und Preisen, welche das Meisterwerk erhielt. So waren bei den Britischen Filmpreisen Ausstatter Nathan Crowley, die Spezialeffekte und der Ton nominert. Ungewöhnlich für eine Comic-Verfilmung, aber dieser Qualität konnte sich halt niemand entziehen.
Der mit 150 Millionen Dollar recht teure US-Fantasy-Film - nach dem vorher genannten "Batman und Robin"-Flop für Warner Brothers sicher ein Risiko - machte sich bezahlt: Weltweit spielte "Batman Begins" 374 Millionen Dollar ein.
"Wenn es nur einen 'Batman'-Film gibt, den jeder sehen sollte, dann diesen hier", lobte Chris Sawin für "Examiner.com". "Ein Superheldenfilm mit einer düsteren Tonlage, der sehr gut geschrieben ist und durch die Bank unglaubliche Schauspieler aufweist."
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