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Get the Gringo - Driver (Mel Gibson) und Kid (Kevin Hernandez) freunden sich an
© Concorde

TV-Tipps für Samstag (23.3.): Mel Gibson in der Knasthölle

RTL2 zeigt "Get the Gringo"

Beste Familienunterhaltung zur besten Sendezeit: Vox strahlt im Hauptprogramm den Nicolas Cage-Abenteuerspaß "Das Vermächtnis der Tempelritter" aus. Wesentlich erwachsener, nicht nur wegen der Sendezeit, geht es im Nachtprogramm mit dem Mel Gibson-Reißer "Get the Gringo" auf RTL2 weiter.

"Das Vermächtnis der Tempelritter", Vox, 20:15 Uhr
Ein Historiker (Nicolas Cage) liefert sich mit einer Gruppe von Söldnern ein Wettrennen in der Suche nach dem legendären Schatz der Tempelritter.

"National Treasure" - so der Originaltitel dieses US-Abenteuerfilms - ist ein Spaß samt eines frechen Spieles mit uramerikanischen Werten und Wegmarken für alle Zuschauer, die es mit einer sehr unglaubwürdigen Handlung mit einigen ebenso unglaubwürdigen Wendungen nicht so genau nehmen.

Kein Wunder, dass die 100 Millionen Dollar teure Walt Disney Pictures-Produktion 2004 nur gemischte Kritiken erhielt, während die Zuschauer die Kinos stürmten. Der Erfolg von 173 Millionen Dollar allein in den USA - das entspricht nach heutigen Ticketpreisen rund 240 Millionen Dollar - und insgesamt 347 Millionen Dollar weltweit überraschte selbst die Filmemacher um Produzent Jerry Bruckheimer ("12 Strong") und Jon Turtletaub ("The Meg"), der auch Regie führte. So kam es zu der eigentlich nicht geplanten Fortsetzung "National Treasure: Book of Secrets" drei Jahre später.

Gedreht wurde, so weit es möglich war, vor Ort in Washington, New York City, Philadelphia und im US-Bundesstaat Utah.

Kritikerin Margaret McGurk urteilte im "Cincinnatti Enquirer": "Trotz einiger absurder Wendungen bereitet es Genuss, einen Film mit einem Helden zu sehen, der Widersacher, Bedrohungen und Indizien mit Witz und Wissen statt mit Gewehren und Granaten begegnet."



"Get the Gringo", RTL2, 01:35 Uhr
Ein Bankräuber (Mel Gibson) wird von den Mexikanern in ein höllisches Gefängnis gesteckt, wo er mit Hilfe eines Jungen (Kevin Hernandez) zu überleben lernt.

Dass Mel Gibson ein Alkoholproblem hat, war seit Anfang der neunziger Jahre bekannt. Doch erst im Internet-Zeitalter, in dem seine im betrunkenen Zustand geäußerten Tiraden gegen Juden, Homosexuelle oder seine damalige Frau, die russische Popsängerin Oksana Grigorieva, von Millionen Menschen gehört werden konnten, wurden sie zu einem echten Problem für den Australier, dessen Karriere durch diese persönlichen Verfehlungen Mitte der nuller Jahre steil absackte und sich bis zu seiner "Rehabilitierung" durch die Oscar-Siege seines "Hacksaw Ridge" Anfang 2017 nicht mehr erholen sollte. Das Publikum mied seine Filme, egal wie gut sie waren.

"Get the Gringo" ist das Paradebeispiel für einen Streifen, den die Rezensenten lobten, den aber kaum ein Zuschauer sehen wollte oder auch konnte - in den USA kam er 2012 nicht mal in die Lichtspielhäuser, sondern war nur über Video on Demand zu sehen. Mit gerade mal knapp 6 Millionen Dollar erreichte der Thriller ein Einspiel gerade mal über der Nachweisgrenze.

Dabei hatte Gibson hier mit hohem persönlichen Einsatz versucht, das Ruder herumzureißen: Er produzierte den Streifen über seine Icon Pictures und schrieb auch das Drehbuch; die Regie überlies er indes seinem ehemaligen "Apocalypto"-Regieassistenten Adrian Grunberg, der hiermit sein Debut gab. Doch obwohl allen Beteiligten ein flotter, witziger, superb konstruierter und unterhaltsamer Streifen gelang, ging "Get the Gringo" ungerechterweise am Publikum komplett vorbei.

Kritikerin Lisa Giles schrieb: "Ob man Mel Gibson nun liebt oder hasst, man wird ihm in dieser spannenden Geschichte kaum widerstehen können, während er uns ins Gedächtnis ruft, was ihn überhaupt einst erst zu einem Star gemacht hat."



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