Das Leben der wohlhabenden Bewohner eines Apartment-Gebäudes im brasilianischen Recife wird von der Ankunft von Wachmännern einer privaten Sicherheitsfirma beeinträchtigt.
Für den in Recife geborenen brasilianischen Regisseur und Drehbuchautor Kleber Mendonca Filho war dieses Drama sozusagen ein Heimspiel. Bereits 2010 vor Ort in Recife sowie in Palmares und Vitória de Santo Antão gedreht, war es nach mehreren Kurz- und dem Dokumentarfilm "Critico" aber auch sein Spielfilmdebut und sein Durchbruch.
Sogar die damalige brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ließ ihre Landsleute via Twitter wissen, "O Som ao Redor" - so der Originaltitel - sei ein "wunderschöner und sehenswerter" Film und eine "Chronik des heutigen Recife". Oder wie es Filho selbst ausdrückte: "Ein Stück Brasilien, eine Reflexion über Geschichte, Gewalt und Lärm."
Bei seiner stattlichen Spieldauer von über zwei Stunden mag der kaleidoskophafte Streifen die Geduld mancher Zuschauer strapazieren, aber wer sich auf die Erzählart Filhos einlassen mag, wird reich belohnt durch den einfallsreichen Einsatz des Tons, die naturalistischen Darsteller, die meisterhaften Kameraführung und die reizvolle Mischung verschiedener Charaktere.
"O Som ao Redor" erhielt 2012 durchweg gute Kritiken und einige Preise auf Filmfestivals. Brasilien reichte die Produktion als Anwärter auf den Oscar für den "Besten fremdsprachigen Film" bei der Academy in Hollywood ein, wo sie es allerdings nicht unter die fünf Nominierten schaffte.
Bei den Brasilianischen Filmpreisen erhielt Kleber Mendonca Filho die Auszeichung für sein Originaldrehbuch. Nominiert waren der Film, die Regie, Schauspieler Irandhir Santos, Komponistin DJ Dolores, die Cutter, Ausstatter Juliano Dornelles und die Spezialeffekte von Carlos Eduardo Nogueira.
Kritiker Nigel Andrews urteilte in "Financal Times": "Ein beängstigender, witziger, boshafter, intelligenter und meisterhafter Film über Menschen als soziale Tiere, in denen das Tier niemals weit hinter dem Sozialen hervorlugt."
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