Die Reihe mexikanischer Regisseure, die seit 2014 den Academy Award erhalten haben, könnte sich Ende des Monats fortsetzen. Der Gewinn des DGA Award für Alfonso Cuarón für sein mexikanisches Drama "Roma" hat die Oscar-Chancen auf jeden Fall deutlich erhöht, denn der Wählerkreis - bei der Directors Guild of America und deren rund 17 000 Mitgliedern und bei den Academy Awards - ist weitgehend identisch. Regisseure stimmen hier für ihresgleichen ab. In 71 Jahren ging der Oscar später nur sieben Mal nicht an den DGA Awards-Sieger.
Cuarón setzte sich gegen Bradley Cooper und dessen "A Star Is Born", Spike Lee und dessen "BlacKkKlansman", Adam McKay und dessen "Vice" sowie Peter Farrelly und dessen "Green Book" durch - exakt die gleiche Konstellation wie bei den Golden Globes Anfang letzten Monats. Die Directors Guild of America hat damit zum zweiten Mal den Regisseur eines fremdsprachigen Films ausgezeichnet. 2001 gewann der Taiwanese Ang Lee für "Crouching Tiger, Hidden Dragon". Den Preis nahm der 57-Jährige aus den Händen seines Landsmannes Guillermo del Toro entgegen, der vergangenes Jahr für "The Shape of Water" ausgezeichnet worden war und dann auch den Oscar erhalten sollte. Für Cuarón ist es der zweite DGA Award nach seinem Gewinn für "Gravity" vor fünf Jahren.
"Roma" ist ein in Schwarzweiß gedrehtes Netflix-Drama, das im Mexiko der Siebziger spielt und auf Alfonso's Kindheitserinnerungen basiert. Der Streifen geht bei den Academy Awards sowohl als "Bester Film" als auch als "Bester fremdsprachiger Film" ins Rennen und ist für insgesamt zehn Oscars nominiert.
In der Dokumentarfilmsparte gewann Tim Wardle für "Three Identical Strangers", der nicht Oscar-nominiert ist. In der Regiedebutsparte gab es eine Überraschung, als Bo Burnham für seine Komödie "Eighth Grade" ausgezeichnet wurde - und nicht der favorisierte Bradley Cooper für "A Star Is Born".