Im heutigen Paris verflechtet sich das Leben einer Journalistin (Kristin Scott-Thomas) mit dem eines Mädchens (Mélusine Mayance), dessen Familie 1942 durch die Judenverfolgung zerrissen wurde.
Die britische Schauspielerin Kristin Scott-Thomas lebt seit ihrem 19. Lebensjahr in Frankreich, war mit einem Franzosen verheiratet, mit dem sie drei Kinder hat, die sie in Paris großzog. Sie genießt als fließend französisch sprechende Aktrice das Privileg, in zwei Ländern mit unterschiedlichen Sprachen erfolgreiche Karrieren aufgebaut zu haben. "Elle s'appelait Sarah" - "Sie hieß Sarah", so der Originaltitel - aus dem Jahr 2010 ist dabei ein Höhepunkt für Scott-Thomas. Für ihre großartige Leistung erhielt sie eine Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" bei den Französischen Filmpreisen.
Der französische Regisseur Giles Paquet-Brenner ("Das krumme Haus") adaptierte den gleichnamigen Roman von Tatiana de Rosnay aus dem Jahr 2006, der um das große Trauma der französischen Nation, die Razzia des Winter-Velodroms, rankt. Am 16. und 17. Juli 1942 trieb die französische Polizei mehrere tausend Juden in der Sportstätte zusammen, damit die Deutschen sie von dort in die Vernichtungslager in Osteuropa deportieren konnten.
Paquet-Brenner erzählt das packende französische Drama ungekünstelt und ohne Rührseligkeit in ruhigen, ausdrucksstarken Bildern. Mit 1,6 Millionen Zuschauern wurde das gut besprochene Werk ein Erfolg in Frankreich.
Kritikerin Mary Ann Johanson schrieb in "Flick Filosopher": "Sollen wir uns an jedes furchtbare Detail der Vergangenheit erinnern, oder ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen? Dieser harte, schonungslos unsentimentale Film gibt keine definitive Antwort, außer zu suggerieren, dass es keine gute geben mag."