"Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt", Sat1, 20:15 Uhr
Captain Barbossa (Geoffrey Rush), Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley) segeln über den Rand der bekannten Schiffskarten hinaus, umschiffen Verrat und Treuebruch, und schmieden ihre letzten Pakte für die letzte entscheidende Schlacht.
300 Millionen Dollar. Manche Branchenkenner gehen sogar von 350 Millionen Dollar aus. Diese unfassbare Summe investierten Walt Disney Pictures in diesen dritten Teil ihrer "Pirates of the Caribbean"-Saga und machten den Abenteuerfilm damit zum teuersten Streifen aller Zeiten, selbst wenn man die Inflation einrechnet. Die Entscheidung, nach dem großen Überraschungserfolg mit "Pirates of the Caribbean" die Teile zwei und drei direkt hintereinander und teilweise gleichzeitig zu drehen, hatte ein gigantisches Unterfangen entfesselt - immer im Vertrauen darauf, dass die Zuschauer von Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) und Co. nicht genug bekommen würden.
Aufgrund der widrigen Wetterumstände in der Karibik und den anspruchsvollen Dreharbeiten, auf, im und unter dem Wasser zogen sich die Dreharbeiten in die Länge und ließen die Kosten immer weiter klettern. Regisseur Gore Verbinski, der bereits die ersten beiden Teile inszeniert hatte, drehte auf den Bahamas, auf Domenica, in Utah, in Nigara Falls, auf Hawaii und in den Disney Studios im kalifornischen Burbank. Rund vier Monate dauerten die Dreharbeiten; für die über 1000 Spezialeffekte benötigte man dann noch mal etwa fünf Monate.
Die Tatsache, dass man nie damit gerechnet hatte, einen weiteren "Pirates of the Caribbean" zu drehen, hatte sich schon besonders beim Drehbuch des zweiten Teils "Dead Man's Chest" gezeigt und schlug sich nun auch bei "At World's End" nieder: Die Drehbuchautoren Ted Elliott und Terry Russo hatten nichts zu erzählen, also erzählten sie alles Mögliche gleichzeitig: Die Handlungswirrungen und das ständige Anschwillen der Figurenliste - hier wiederum kam Chow Yun-Fat als Pirat aus dem südchinesischen Meer hinzu - sorgten für eine byzantische Erzählung, bei der Verbinski Mühe hatte, sie in zweieinhalb Stunden unterzubringen.
Aber all das verblasste vor den wiederum spektakulären und spannenden Action-Szenen auf höchstem Niveau. Auch dieser Part wurde wieder für zwei Oscars nominiert: Für die "Beste Maske" und für die "Besten Spezialeffekte", die auch für einen Britischen Filmpreis nominiert wurden. Dass die Kritiken nur gemischt ausfielen, störte das Publikum nicht die Bohne: Zwar setzte "At World's End" weniger als der Vorgänger um, aber mit weltweit 963 Millionen Dollar Einspiel wurde das Spektakel der erfolgreichste Film des Jahres 2007. Die Disney-Buchhalter konnten also weiter beruhigt schlafen, während die Produzenten einen weiteren Teil planten, der dann 2011 in die Kinos kommen sollte.
Kritiker Kevin Carr schrieb für "7M Pictures": "In Sachen epischer Sommerfilm ist dieser Streifen sehr gut. Aber versuchen Sie nicht, sich aus irgendwas einen Reim zu machen, sonst könnte Sie ein Gehirnschlag treffen."
"Winterkartoffelknödel", ARD, 22:15 Uhr
Ein niederbayerischer Polizist (Sebastian Bezzel) ermittelt im Fall mysteriöser Todesfälle in einer Familie und verdächtigt die Femme fatale und Erbin (Jeanette Hain), die er bis nach Teneriffa verfolgt.
Innerhalb von fünf Jahren und mit fünf Teilen hat der Regisseur und Drehbuchautor Ed Herzog die Bestseller-Romane von Rita Falk auch zu einem Kinorenner gemacht. Den bisher letzten Part "Sauerkrautkoma" sahen vergangenes Jahr rund 1,0 Million Kinozuschauer.
Herzog und Neue Constantin ist es somit erfolgreich gelungen, über den Weißwurstäquator hinaus Kinogänger für die bayerischen Provinzpossen zu interessieren. "Winterkartoffelknödel", der auf dem ersten Roman um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer aus dem Jahr 2010 basiert, war 2013 nach "Dampfnudelblues" die zweite Verfilmung der Romanreihe. Gedreht wurde in Frontenhausen, im Landkreis Dingolfing-Landau, in München und auf Teneriffa.
In dem deutschen Kriminalfilm konnte sich Herzog wieder auf seine kongenialen Hauptdarsteller Sebastian Bezzel und Simon Schwarz verlassen und routiniert Krimi-Elemente mit einem schwankhaften und schwarzen Humor mischen. Mit 567 000 Besuchern übertraf das Werk seinen Vorgänger leicht.
Kritikerin Heidi Reutter urteilte in Radio Köln: "Dass die Filmemacher das Schräge und Groteske lieben, das wird in diesem neuen Heimatkrimi mehr als deutlich. Und das ist irre witzig, pardon: sauguat! Dass dabei manche Gags etwas platt sind und die Handlung stellenweise vorhersehbar ist, mag man diesem sympathischen Film doch bitte schön nachsehen!"
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