Als Meister der unerwarteten Wendungen ist dies vielleicht bisher M. Night Shyamalan's beste Finte gewesen, zumindest finanziell. Als 2016 am Ende seines Horrorfilms "Split" auf einmal Bruce Willis als Gast in seiner "Unbreakable"-Rolle auftauchte, hatte niemand ahnen können, dass "Split" mit dem 16 Jahre zuvor veröffentlichten "Unbreakable" verbunden sein würde. Und kaum jemand nimmt Shyamalan ab, dass er von Beginn an eine Trilogie geplant habe.
Doch das Interesse an "Glass", der heute in 3841 nordamerikanischen Kinos anläuft und damit "Aquaman" den Titel als meistgezeigten Streifen entwindet, hat die Aussicht auf eine Kreuzung zwischen "Unbreakable" und "Split", die beide gleichauf beliebt sind, massiv gesteigert. Analysten rechnen mit bis zu 52 Millionen Dollar zum Auftakt. "Split" war mit 40 Millionen Dollar gestartet; "Unbreakable" einst mit 30 Millionen Dollar, was nach heutigen Ticketpreisen allerdings auch 50 Millionen Dollar entspräche.
Möglicherweise würden Branchenkenner den Premierenumsatz für die 20 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion, die auf jeden Fall die "Ziemlich beste Freunde"-Neuverfilmung "The Upside" ("Mein Bester und ich") vom Kinokassenthron verdrängen wird, noch höher ansetzen. Aber die Kritiken für "Glass" sind schlecht, was möglicherweise doch den ein oder anderen Kinogänger abhalten könnte, sich den Thriller anzusehen.