Die amerikanische Schauspielerin und Regisseurin Penny Marshall ist am Montagabend im Alter von 75 Jahren in ihrem Haus in Hollywood an den Folgen einer Diabetes-Erkrankung gestorben. Sie hat ihren Platz in der Filmgeschichte gefunden als Regisseurin, der es als erster gelang, mit einem Film - der Tom Hanks-Komödie "Big" aus dem Jahr 1988 - mehr als 100 Millionen Dollar einzuspielen.
Geboren wurde Penny in der New Yorker Bronx. Sie studierte zunächst Mathematik und Psychologie. Ins Filmgeschäft kam sie durch ihren Bruder Garry, den späteren Regisseur von "Pretty Woman". Er arbeitete damals als Drehbuchautor und besorgte ihr Rollen in Fernsehserien wie "The Odd Couple" ("Männerwirtschaft") und der "Mary Tyler Moore Show". Ein großer Erfolg wurde seine Sitcom "Laverne and Shirley", in der Penny in den Jahren 1978 bis 1983 die Hauptrolle spielte und für die sie dreimal für den Golden Globe nominiert war. Bis 2016 stand sie hauptsächlich in weiteren Fernsehserien vor der Kamera, war ab und an auch auf der Leinwand zu sehen, so zum Beispiel in der Michael J. Fox-Komödie "The Hard Way" ("Auf die harte Tour") von 1991.
Mitte der Achtziger wechselte Marshall auch auf die andere Seite der Kamera und gab mit der erfolgreichen Whoopi Goldberg-Komödie "Jumpin' Jack Flash" ihr Regiedebut Schon mit ihrem nächsten Film landete sie einen Mega-Volltreffer: "Big", die Geschichte eines Jungen, der im Körper eines Erwachsenen aufwacht, machte Tom Hanks zum Star und wurde mit 115 Millionen Dollar - das entspräche heute rund 250 Millionen Dollar - Einspiel alleine in den USA ein Riesenerfolg. Das Drama "Awakenings" ("Zeit des Erwachens") von 1990 mit Robin Williams und Robert De Niro wurde für den Oscar als "Bester Film" nominiert. In der Komödie "A League of Their Own" ("Eine Klasse für sich") von 1992 arbeitete Marshall wieder mit Tom Hanks zusammen. Auch dieser Streifen wurde mit 107 Millionen Dollar ein großer Erfolg. An diese Hits konnten dann 1994 die Danny DeVito-Komödie "Renaissance Man" ("Mr. Bill") und der Fantasy-Film "The Preacher's Wife" ("Rendezvous mit einem Engel") von 1996 mit Whitney Houston nicht anknüpfen. 2001 kam Penny's letzter Film, das Drew Barrymore-Drama "Riding in Cars with Boys" ("Unterwegs mit Jungs"), in die Kinos. Danach inszenierte sie nur noch für das Fernsehen.
Penny Marshall war von 1963 bis zur Scheidung 1966 mit dem Football-Spieler Michael Henry, den sie an der Universität kennen gelernt hatte, verheiratet. Aus dieser Ehe stammt die inzwischen 54 Jahre alte Tochter Tracy, die ebenfalls Schauspielerin geworden ist. Von 1971 bis zur Scheidung 1981 war Marshall mit Regisseur Rob Reiner verheiratet; sie adoptierten eine Tochter.