Der adventliche Weihnachtsfriede ist gebrochen. Nachdem sich die Verleiher in den vergangenen Wochen zurück gehalten haben, gibt es jetzt kein Halten mehr: Gleich fünf Filme kommen zu Weihnachten in die nordamerikanischen Lichtspielhäuser, davon zwei massiv mit jeweils in über 4000 Kinos. Es beginnen die Ten Days of Christmas, die bis zum Jahresende dauern und eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres in Nordamerika sind.
"Aquaman" startet mit 4125 Kopien und hat die besten Chancen auf den Spitzenplatz in den US-Kinocharts. Branchenkenner erwarten für die DC Entertainment-Comic-Verfilmung mit Jason Momoa einen Start bis zu 100 Millionen Dollar, auch weil die Kritiken stimmen. Der Fantasy-Film von James Wan ("Fast & Furious 7") hat stattliche 200 Millionen Dollar gekostet, und da können Warner Brothers Pictures beides gut gebrauchen: Die guten Besprechungen und ein solches gigantisches Premierenergebnis.
Schon vorgestern startete "Mary Poppins' Returns" in 4090 Lichtspielhäusern. Die Fortsetzung zu dem Mega-Erfolg von 1964 hat Rob Marshall mit der englischen Aktrice Emily Blunt realisiert und ist von der Kritik ebenfalls positiv aufgenommen worden. Die Walt Disney-Produktion hat 130 Millionen Dollar gekostet. Für den Fantasy-Film rechnen Analysten mit 33 Millionen Dollar.
Die "Transformers"-Reihe geht weiter, aber ohne Regisseur Michael Bay. Und das ist offensichtlich eine Entscheidung, die sich für Paramount Pictures auszahlt, auf jeden Fall qualitativ, denn der Ableger "Bumblebee" hat durchweg hymnische Kritiken erhalten. Auch hier ist das nicht gerade unwichtig, denn der Science Fiction-Film mit Hailee Steinfeld, der auf 3550 Spielpläne gesetzt worden ist, hat 135 Millionen Dollar gekostet. Für das Werk von Travis Knight ("Kubo and the Two Strings") werden bis zu 26 Millionen Dollar erwartet.
Erstmals seit 2015 ist Jennifer Lopez wieder in einer Hauptrolle zu sehen. Ihr "Second Act" ("Manhattan Queen") hat gemischte Kritiken erhalten, aber STX Entertainment auch lediglich 16 Millionen Dollar gekostet. Nun kalkulieren Analysten für die in 2607 Filmtheatern debutierende Komödie von Peter Segal ("50 First Dates") 6 Millionen Dollar am Wochenende.
Und schließlich startet in bloß 1911 Spielstätten "Welcome to Marwen". Das Drama mit Steve Carell hat überraschend die schlechtesten Kritiken aller fünf Neustarts erhalten. Und das obwohl mit Robert Zemeckis ("Forrest Gump") hier der prominestest Regisseur hinter der Kamera stand. Universal Pictures haben 39 Millionen Dollar investiert. Kommt es so, wie von Branchenkennern erwartet, zu einem Premierenergebnis von nur 6 Millionen Dollar, dann fallen die Weihnachten bei Universal weniger froh aus.