"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2", Sat1, 20:15 Uhr
Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) suchen nach Voldemort's verbliebenen Horcruxen, um den Dunklen Lord (Ralph Fiennes) zu zerstören, während die letzte Schlacht um Hogwarts tobt.
Es sollte klar sein, aber nur noch mal zur Sicherheit: Dieser Fantasy-Film von 2011 bildet den Abschluss der "Harry Potter"-Saga, die acht Filme umfasst und von 2001 an die Kinowelt eroberte. Dies hier ist der achte und letzte Teil der Serie - wer hier einsteigt, muss die vorherigen Filme gesehen haben, sonst wird man keinen Schimmer haben, von was für "Horcruxen" ständig die Rede ist.
Die Entscheidung, den siebten und letzten Roman von J.K. Rowling auf zwei Filme aufzuteilen, roch nach Geschäftemacherei - die Romanvorlage "Harry Potter and the Deathly Hallows" aus dem Jahr 2007 ist nicht mal das längste -, aber nachdem das Ergebnis so überzeugend ausfiel wie hier, mochte sich niemand mehr beschweren: Nicht die Kritiker, welche dieses Meisterwerk fast einhellig priesen, nicht die Zuschauer, die begeistert waren - und schon gar nicht der Kassenwart von Warner Brothers Pictures, der das weltweit beste Ergebnis der ganzen "Harry Potter"-Reihe bejubeln konnte, auch wenn er von den Zuschauerzahlen her gesehen hinter dem ersten Teil "Harry Potter and the Sorcerer's Stone" zurück blieb.
Spannend, visuell umwerfend, großartig gespielt, bringt Regisseur David Yates ("Fantastic Beasts and Where to Find Them") - dessen vierter "Harry Potter" dies ist - die Geschichte zu einem befriedigenden und angemessen magischen Ende. Für drei Oscars wurde der etwa 120 Millionen Dollar teure Fantasy-Film nominiert: Für die "Beste Maske", für die "Besten visuellen Effekte" und für die "Beste Ausstattung".
Kritiker Brad Keefe schrieb für "Columbus Alive": "Es ist ein bittersüßes Ende. Es fließen Tränen, sowohl aus Nostalgie als auch aufgrund der wirklich tollen Inszenierung."
"Platoon", ARD, 01:50 Uhr
Ein junger Rekrut (Charlie Sheen) gerät in eine moralische Krise, als er im Vietnam-Krieg mit den Schrecken des Krieges und der Zweigesichtigkeit des Menschen (symbolisiert durch Tom Berenger und Willem Dafoe) konfrontiert wird.
Dieser Regisseur wusste, was er filmte. Mit Oliver Stone legte erstmals ein Vietnam-Veteran einen Film über den Krieg vor - und das merkt man dem Drama auch an. Als 1968 seine Dienstzeit in Vietnam geendet hatte, verarbeitete der damals 22-Jährige seine Erfahrungen in dem Drehbuch "Break". Doch er hatte Pech: Zunächst wollte kein Filmstudio zugreifen, weil man glaubte, dass das Publikum keinen Streifen über den damals noch tobenden und unpopulären Krieg wollte. Dann kamen Stone nach Kriegsende Ende der Siebziger andere Filmemacher mit "Coming Home", "The Deer Hunter" und "Apocalypse Now" zuvor. Nun hieß es, die Vietnam-Geschichte sei auserzählt, und zwar perfekt. Wozu also noch einen Vietnam-Film?
Stone hatte die Hoffnung, dass sein Drehbuch jemals verfilmt werden würde, schon aufgegeben, da zeigte sich jenseits des Atlantiks ein Produzent begeistert. 1986 finanzierte John Daly das Projekt für 6 Millionen Dollar mit seiner Produktionsgesellschaft Hemdale Films. Die wohl beste Entscheidung seines Lebens.
Stone drehte für 6 Millionen Dollar auf der philippinischen Insel Luzon. Der Filmemacher war um schonungslosen Realismus bemüht und ging erstmals das Vietnam-Trauma frontal an, verbunden mit offener Kritik an der US-Politik jener Jahre. Das erschütternde Meisterwerk bringt den Zuschauer direkt auf das Schlachtfeld und bietet eindringliche Darstellungen von Charlie Sheen und Willem Dafoe.
Mit einem Einspiel von 186 Millionen Dollar allein in den USA wurde der von Orion Pictures in die US-Kinos gebrachte "Platoon" hinter "Top Gun" und "Crocodile Dundee" der dritterfolgreichste Film des Jahres 1986 und ist bis heute Stone's erfolgreichster Streifen. Er gewann vier Oscars als "Bester Film", für die "Beste Regie", für den "Besten Ton" und den "Besten Schnitt". Dazu war er noch nominiert für das Drehbuch, die Kamera und Tom Berenger und Willem Dafoe als "Beste Nebendarsteller". Auf der Berlinale wurde Oliver als "Bester Regisseur" mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Ein Zuschauer schreibt: "Nach diesem Film konnte ich mich erstmal nicht mehr rühren. Oliver Stone macht einen phantastischen Job, diese Geschichte vom Schrecken und dem Irrsinn des Vietnam-Krieges zu erzählen. Er verzuckert die Handlung nicht mit guten amerikanischen Jungs, die für ihr Land kämpfen und auf einen brutalen Gegner treffen, sondern beschäftigt sich mit schwierigen Fragen von Moral und Menschlichkeit. Er zeichnet nicht in Schwarz und Weiß, sondern allen Grauschattierungen."
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