Eine Fernsehreporterin (Manuela Velasco) und ein Kameramann (Pablo Rosso) folgen Notärzten in ein düsteres Apartmentgebäude und finden sich schnell dort eingesperrt - zusammen mit etwas Schrecklichem.
Oft sind die found footage-Horrorfilme - der Film wird präsentiert, als wäre er real von den handelnden Personen mit deren Kamera aufgenommen - Schrott - wer zum Beispiel Werke wie "The Pyramid" versehentlich im Kino hat erdulden müssen, wird ein Liedchen davon singen können. Aber dieser spanische Horrorfilm von 2007 ist die Oase in der sich nach "The Blair Witch Project" unendlich ausdehnenden found footage-Wüste.
Dass die Kritiker unisono diesen Erstling des Regiepaars Jaume Balagueró und Paco Plaza ("Veronica: Spiel mit dem Teufel") liebten, ist für einen Horrorfilm schon ungewöhnlich genug. Dazu wurde "[Rec]" aber auch noch auf den Filmfestspielen von Venedig aufgeführt, erhielt zwei spanische Filmpreise - für Hauptdarstellerin Manuela Velasco als "Beste Neuentdeckung" und für den "Besten Schnitt" -, war von den Zuschauern als "Bester Film" bei den Europäischen Filmpreisen nominiert und bekam darüber hinaus zahlreiche Preise und Nominierungen. Das machte sich auch an den Kinokassen bezahlt: Der auf Kosten von umgerechnet 1,5 Millionen Dollar geschätzte Streifen spielte weltweit 32 Millionen Dollar ein - und hat für drei Fortsetzungen gesorgt.
Balagueró und Plaza stürzen die Zuschauer kopfüber in die alptraumhafte Hölle eines Apartmentkomplexes im Belagerungszustand und nutzen die found footage-Methode geschickt als ein effektives Mittel für vereinzelten - und kostengünstigen - Schrecken. Dabei drehten sie in Barcelona ohne Filmkulissen in chronologischer Reihenfolge in einem Mietgebäude, setzten mit Hauptdarstellerin Velasco eine echte Fernsehmoderatorin und mit Rosso einen echten Kameramann ein und verwischten die Grenzen zwischen Fernsehrealität und Filmfiktion so noch weiter. Die letzten Szenen des Films wurden tatsächlich in absoluter Dunkelheit unter Einsatz von Infrarotkameras gedreht, um die Reaktionen der Darsteller möglichst authentisch einzufangen.
"Eine brillant inszenierter Schrecken gleich zu Beginn des Films signalisiert, dass es hier keine Absturzsicherung gibt, und die nervenaufreibende Spannung wird bis zur allerletzten Sekunde aufrechterhalten", schwärmte Kritiker Nigel Floyd in "Time Out".
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